Esslingen (do) - Überlegungen der Bundesregierung, die B 10 auf sechs Fahrstreifen zu erweitern, stoßen im Esslinger Rathaus unvermindert auf Widerstand. In einem Brief an Bundesminister Alexander Dobrindt bekräftigt Oberbürgermeister Jürgen Zieger sein Nein zu entsprechenden Absichten, die ungeachtet aller früheren Proteste auch in einem neuen Entwurf für den Bundesverkehrswegeplan 2030 wieder berücksichtigt werden.

Zieger begründet die Ablehnung mit der Tatsache, dass die B 10 schon heute das Neckartal in Esslingen stark belastet. Er verweist vor allem auf die Lärmprobleme, die mit dem Verkehr im Tal und an den Hängen verbunden sind. Ein Ausbau von vier auf sechs Fahrstreifen würde aus seiner Sicht die Situation noch deutlich verschärfen. „Wenn die Straße leistungsfähiger werden sollte, würde sich die Belastung der Menschen erhöhen, die in Esslingen leben und arbeiten“, warnt Zieger.

Wer die B 10 ausbaue, schaffe - so heißt es in dem Brief - eine Ausweichstrecke für das überlastete Autobahnnetz. Alle Bestrebungen, im Nord-Osten der Region Stuttgart eine leistungsstarke Umfahrung zu realisieren, hätten unter solchen Vorzeichen keine Chance mehr. Die Folge wäre aus Ziegers Sicht, dass das Verkehrsnetz im Bereich Stuttgart lückenhaft bleibe. Die Lasten hätten dann Wirtschaft und Bevölkerung in Esslingen und Umgebung zu tragen. Eine solche Entwicklung will Zieger auf keinen Fall akzeptieren.