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Eigentlich schien alles klar zu sein: Das Vier Peh sollte zum Jahresende seine Türen schließen, weil der Pachtvertrag ausläuft und nach aktuellem Stand nicht verlängert wird. Doch mittlerweile erhält die Pächterin Uli Kopp vielstimmige Unterstützung. Ein eigens gegründeter Verein zur Erhaltung des Kulturstandorts Vier Peh macht sich für die traditionsreiche Kulturkneipe an der Flandernstraße stark, und nun kommt auch aus dem politischen Lager Unterstützung: Die CDU-Ratsfraktion und der SPD-Landtagabgeordnete Wolfgang Drexler machen sich dafür stark, das Vier Peh vorerst weiter zu betreiben. Neben dem auslaufenden Pachtvertrag hatten zuletzt auch die nötigen Investitionen in das Gebäude und der Ärger mit einigen Nachbarn, die sich über Lärm beklagten, für Probleme gesorgt.
Aus vielen Gesprächen hat die CDU-Ratsfraktion jedoch den Eindruck gewonnen, dass das Vier Peh vielen Esslingern sehr am Herzen liegt. Dass die Kulturkneipe vermutlich nicht mehr zu halten ist, wenn der dortige Hochschulstandort in einigen Jahren in die Weststadt verlagert wird, sei eine Sache, erklärt CDU-Stadtrat Edward-Errol Jaffke. Er fordert die Stadtverwaltung jedoch auf, „alle Möglichkeiten zu prüfen, ob diese Esslinger Institution nicht bis zum Wechsel der Hochschule in die Innenstadt erhalten werden kann“. Und der CDU-Fraktionschef Jörn Lingnau ergänzt: „Neben den rechtlichen Problemen, die es auszuräumen und zu klären gilt, sollten mit allen Beteiligten noch einmal Gespräche geführt werden, um auszuloten, ob es nicht eine Gnadenfrist für das Vier Peh geben kann. Zumindest den Versuch wäre es wert.“
Der SPD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Drexler, der sich schon länger für den Erhalt des Vier Peh einsetzt, hofft ebenfalls auf den Faktor Zeit: „Ich fände es sehr erfreulich, wenn es möglich wäre, zumindest bis zum Wegzug der Hochschule das Vier Peh weiter offen zu halten. Die baldige Schließung des Vier Peh wäre für die Stadt ein großer Verlust. Das Vier Peh ist nicht nur mit seinem Live-Musik-Programm eine gute Ergänzung im Esslinger Kulturleben. Für bestimmte Zielgruppen, gerade auch im Esslinger Norden, würde eine wichtige Anlaufstelle verloren gehen.“
Deshalb hat sich Drexler an die Brauerei Dinkelacker gewandt, der das Gaststättengebäude gehört, während sich die Stadt und das Land den Grund und Boden, auf dem das Vier Peh in Erbpacht steht, teilen. Der Abgeordnete bittet das Unternehmen, sich für ein weiteres Engagement im Vier Peh einzusetzen. Zudem schlägt er vor, gemeinsam mit Dinkelacker Gespräche mit allen Beteiligten zu führen, um das Vier Peh über das Jahresende hinaus zu erhalten. Gesprächsbereitschaft hatte das Unternehmen in unserer Zeitung bereits signalisiert.