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Esslingen (biz) - Die Flüchtlingszahlen gehen zurück, der Landkreis hat den Bau weiterer Unterkünfte gestoppt. Gegen eine „bedarfsgerechte Anpassung der räumlichen Kapazitäten“ spricht auch aus Sicht der Initiative Gemeinsam für Flüchtlinge in RSKN grundsätzlich nichts. Das haben die ehrenamtlichen Helfer aus Rüdern, Sulzgries, Krummenacker und der Neckarhalde jetzt in einer Mitteilung geschrieben. In der vorläufigen Unterkunft in Sulzgries seien beispielsweise von 94 Plätzen derzeit nur 59 belegt. Gleichzeitig aber mache das Landratsamt ohne Not unverändert großen Druck auf den Vollzug der Anschlussunterbringung, für die die Kommunen dann die alleinige Verantwortung tragen. Dort sei der Wohnungsmarkt aufs Äußerste angespannt. Eine Konkurrenz zwischen einheimischen Wohnungsuchenden und Flüchtlingen müsse im Interesse des sozialen Friedens jedoch unterbunden werden, mahnt die Initiative. Man erwarte zudem, dass das Landratsamt die aktuelle Belegungsquote in seinen Unterkünften transparent mache und den Anspruch von derzeit 4,5 Quadratmeter Wohn- und Schlaffläche pro Flüchtling „unverzüglich auf die ursprünglich zugesagten sieben Quadratmeter erhöht“. Denn mit den nicht mehr ausgelasteten Gemeinschaftsunterkünften gebe es keinen Anlass mehr, diese Forderung noch bis 1. Januar 2018 auszusetzen. Alleine damit würde sich eine vermeintliche Unterbelegung in beachtlichem Maße verringern, meint die Initiative. Sie fordert zudem, dass das Landratsamt bei der Anschlussunterbringung besser mit den ehrenamtlichen Flüchtlingsbegleitern vor Ort kooperiere: „Wir beobachten häufig ein fragwürdiges bürokratisches Gebaren von oben herab.“ Außerdem erwarte man, dass Baumängel und unzureichende Infrastruktur in den Unterkünften - etwa fehlendes WLAN - zügig behoben werden. Der Kreis habe jetzt durch die rückläufigen Flüchtlingszahlen mehr Spielraum dafür.