Haecker-Preisträgerin La í sa Santos Sampaio bei ihrer Arbeit. Foto: oh Quelle: Unbekannt

Esslingen (cid) - Die Situation der brasilianischen Menschenrechts- und Umweltaktivistin Laísa Santos Sampaio ist unvermindert gefährlich. Deshalb hat sich in Esslingen ein Unterstützerkreis für die mutige Frau gebildet, die im vergangenen Sommer in Esslingen mit dem Theodor-Haecker-Preis ausgezeichnet worden ist. Die Helfer organisieren Aktionen, um sie finanziell unterstützen zu können. Ende vergangenen Jahres entkam einer der Mörder ihrer Schwester aus dem Gefängnis. Seither traut sie sich nicht mehr allein aus dem Haus. Viele Wochen verbringt sie bei ihrer Tochter in der nächstgrößeren Stadt.

Steinhaus als großer Wunsch

„In dieser Lage brachte der Theodor-Haecker-Preis konkrete Verbesserungen für Laísa und ihre Handwerkerinnenkooperative“, heißt es im städtischen Kulturamt. Die Frauen hätten sich über die neuen Maschinen gefreut, die dank des Preisgeldes erworben wurden. Die Herstellung ihrer Produkte sei dadurch sehr erleichtert worden. Ein großer Wunsch der Haecker-Preisträgerin ist es, ein Steinhaus zu bauen, in dem die Frauenkooperative ihre Produkte wie Seifen, Cremes, Schmuck und Flip Flops herstellen können. „Ein Steinhaus würde zum einen ihre persönliche Sicherheit deutlich erhöhen, zum anderen ermöglicht es den Frauen, unter besseren Bedingungen, zu produzieren“, teilt das Kulturamt mit. Dadurch könnten sich die Frauen auch größere Absatzmöglichkeiten erarbeiten.

„200 x 50“

Der Bau des Steinhauses kostet 10 000 Euro. Der Unterstützerkreis von Laísa ist sich sicher: „Dieses Geld können wir in Esslingen zusammenbringen.“ Daher wurde die Aktion „200 x 50“ ins Leben gerufen. Wenn 200 Esslingerinnen und Esslinger jeweils 50 Euro spenden, kann die Haecker-Preisträgerin ihren Traum von einem Steinhaus verwirklichen. Weitere Aktionen für die Aktivistin, die für den Schutz des Regenwaldes kämpft, hat es bereits gegeben oder sind geplant: Über das Referat für Chancengleichheit wurden Flip Flops bestellt, die von Laísa und ihrer Kooperative hergestellt worden sind. Eine Petition von Amnesty International zum Schutz von Laísa Santos Sampaio kann noch bis Ende Juni unterschrieben werden. Sie liegt im Durchgang vom Neuen Rathaus ins Dezernatsgebäude, Rathausplatz 2, aus.

Zudem engagiert sich eine Klasse der Waldorfschule Esslingen beim Bürgerfest mit einem Stand auf dem Flohmarkt. Auch den Erlös aus dem Kuchenverkauf beim herbstlichen Schulfest in der Waldorfschule spenden die Schüler dieses Jahr Laísa Santos Sampaio.

Der Unterstützerkreis wurde vom Kulturamt, dem Referat für Chancengleichheit und der Volkshochschule initiiert. Informationskarten mit der Nummer des Spendenkontos gibt es im Rathaus, in der Stadtinformation, in Kultureinrichtungen sowie in einigen Geschäften in der Innenstadt.