Esslingen (biz) - Der Kreisvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Esslingen-Nürtingen hat bei Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) nachgefragt, ob sie sich mit der Grundschrift schon einmal richtig auseinandergesetzt habe. Anlass war die Äußerung der Ministerin bei einer Veranstaltung in Esslingen, dass die Grundschrift an den Erprobungsschulen „keinen Mehrwert“ ergeben habe. Damit hatte sie die Frage des stellvertretenden GEW-Kreisvorsitzenden David Warneck beantwortet, warum sie in ihrem Brief an die Grundschullehrer vom Dezember 2016 die Grundschrift - außer an den 17 Erprobungsschulen - verboten habe. In ihrem Brief an die Kultusministerin fragt die GEW, woher sie wisse, dass sich an den Versuchsschulen kein Mehrwert ergeben haben solle und mit wie vielen Schulen darüber gesprochen wurde. „Gab es eine seriöse Befragung oder gar eine wissenschaftliche Begleituntersuchung?“, heißt es in dem Schreiben, das die Existenz einer solchen Studie massiv in Frage stellt. In ihrer Ablehnung eines solchen Verbots sehen sich die Gewerkschafter auch durch die Beschlusslage der Kultusminsterkonferenz, den baden-württembergischen Bildungsplan von 2016 und die Vorgaben in zehn anderen Bundesländern bestätigt. Wie berichtet, gehört die Oberesslinger Herderschule zu den 17 Erprobungsschulen, die den Kindern aus der Druckschrift heraus zu einer flüssigen, gut lesbaren Handschrift verhelfen will. Die Schule ist zufrieden damit.