Die Kinder setzen sich oft auf ihre Geschenke, damit sie ihnen niemand mehr wegnehmen kann. Foto: M. Martin Quelle: Unbekannt

(red) - Die Johanniter-Weihnachtstrucker sind pünktlich zum Jahreswechsel von ihrer langen Reise nach Rumänien, Albanien und Bosnien zurückgekehrt. Auf teilweise verschneiten und vereisten Wegen brachten die rund 100 ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer 48 653 Hilfspakete mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikeln zu hilfebedürftigen Menschen in entlegene Gebiete dieser drei Länder. Die Johanniter in Baden-Württemberg haben sich erstmals an der Aktion, die vor 23 Jahren in Bayern entstanden war, beteiligt. Fast 2500 Pakete kamen aus Baden-Württemberg, davon rund 970 aus der Region Stuttgart. Auch in Esslingen hatte vor Weihnachten ein Trucker Halt gemacht, um Geschenke für die Menschen in Südosteuropa einzusammeln.

Dort haben die Hilfebedürftigen die Lastwagen schon freudig erwartet, „denn für viele Familien ist es das einzige Weihnachtsgeschenk und die Lebensmittel und Hygieneartikel sind ein echter Segen“, berichtet Thomas Hanisch, Mitglied des Regionalvorstandes der Johanniter in der Region Stuttgart. „Zu sehen, unter welch ärmlichen Bedingungen viele Familien leben müssen und dass es mitten in Europa so viel Armut gibt, ist wirklich bedrückend. Manche sind mehrere Kilometer in offenen Pferdekarren gefahren, um ein Hilfspaket in Empfang zu nehmen. Die Freude, wenn ein Kind dann ein Paket in den Händen hält, ist unbeschreiblich.“ Vor allem die mitgeschickten Kuscheltiere oder Malsachen und die Schokolade machten die Kinder, von denen viele nicht einmal etwas Warmes zum Anziehen am Leib trugen, sehr glücklich. Neun Jahre nach der Aufnahme in die EU ist Rumänien immer noch bitterarm. Bildung kann ein Ausweg aus der Armut sein, wissen die Johanniter. Deshalb bekommen nur Kinder, die zur Schule gehen, ein Paket - auch als Anreiz für die Eltern, ihre Kinder zur Schule zu schicken.