Niedlicher Zuwachs im Tierpark: Die Zwergziegen haben bereits vor ein paar Wochen Nachwuchs bekommen. Quelle: Unbekannt

Von Tim Seitter

Kalt war es im Winter, besonders im Januar. Das Thermometer zeigte zweistellige Minustemperaturen an. Der Neckar war zeitweise von einer Eisschicht bedeckt. Manche Esslinger werden bei diesen eisigen Temperaturen an die Tiere im Tierpark Nymphaea gedacht haben. „Unsere Seen waren lange gefroren. 20 Zentimeter dick war das Eis“, berichtet Edgar Kässer, Mitarbeiter des Nymphaea. „Für die Tiere waren die Temperaturen allerdings kein Problem, die meisten sind den Winter gewohnt.“ Die Eisschicht hatte sogar ihr Gutes: Rund um die Seen mussten die Mitarbeiter dringend Bäume schneiden. Das wurde ihnen erleichtert, weil sie auf dem dicken Eis stehen konnten, erzählt Kässer.

Die Fische in den Seen hätten von alldem nichts mitbekommen. Sie schwimmen in der kalten Jahreszeit zum Boden des Sees und halten dort Winterstarre. „Denen ist egal, was über ihnen passiert“, versichert Kässer. Mittlerweile sind sie wieder aktiv. Sie treffen jetzt auch auf einige Schildkröten wie die vom Aussterben bedrohten Sumpfschildkröten. „Auch die Schildkröten fahren im Winter ihren Stoffwechsel runter und tauchen ab. Mittlerweile kommen sie wieder nach oben und genießen die Wärme der Sonne“, weiß Kässer.

Andere Tiere wie Schweine, Esel oder Ziegen trotzen dem Winter. „Viele Tiere bekommen ein dickeres Fell oder rücken einfach etwas näher zusammen. Außerdem bekommen sie ein besonderes Kraftfutter. So sind die kalten Monate kein Problem, auch wenn sich jetzt natürlich alle auf den Frühling und die Sonne freuen“, sagt Kässer. Die Zwergziegen haben Ende Februar schon Nachwuchs bekommen. Nicht ungewöhnlich, sagt Kässer, die Ziegen bekämen das ganze Jahr über Junge.

Einigen Tieren wie den Degus, persischen Rennmäusen oder Schlangen ist es noch immer zu kalt. „Die kommen erst Anfang Mai wieder in ihre Gehege, so lange sind sie in unseren Häusern oder privat untergebracht“, sagt Kässer. Auch auf die Bienen müssen die Besucher noch warten. Erst wenn die Temperaturen konstant über 20 Grad liegen, sei mit ihnen wieder zu rechnen. Die Vögel des Tierparks haben ein beheiztes Winterquartier. Die Ara-Papageien machten zum Erstaunen von Edgar Kässer davon allerdings nicht immer Gebrauch: „Unsere Aras waren auch bei minus zehn Grad draußen, da habe sogar ich immer wieder gestaunt“.

Die Tiere ließen sich von den frostigen Temperaturen wenig beeindrucken, aber es waren dennoch deutlich weniger Besucher im Tierpark als in wärmeren Jahreszeiten. Die besucherschwache Zeit wurde für Umbau- und Renovierungsarbeiten genutzt: „Wir sind gerade noch dabei unsere Seeufer zu befestigen, ein Besucher-Pavillon ist in Planung und die Vögel bekommen neue Volieren.“ Eigentlich sollten die Arbeiten deutlich weiter fortgeschritten sein, doch ein Wasserrohrschaden im Aquarienhaus warf die Planungen zurück. „Das Wasser lief sogar aus den Wänden. Wir mussten das gesamte Aquarienhaus renovieren, das hat einen großen Geldbetrag verschlungen.“

Nun freut sich Kässer auf den Frühling und die Sommersaison: „Wenn die Bäume grün werden, die Seerosen blühen und die ganze Vegetation erwacht, wirkt der Park nochmal schöner.“ Das schätzen auch die Besucher. 154 000 waren es im vergangenen Jahr, die meisten davon im Sommer.

Im März bleibt der Tierpark montags geschlossen. Von Dienstag bis Samstag ist er von 11 bis 17 Uhr geöffnet, am Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Ab April öffnet das Nymphaea täglich von 10 bis 18 Uhr. Bis April gilt noch der Wintertarif. Erwachsene bezahlen 2,50 Euro, Jugendliche 50 Cent, Kinder unter sieben Jahren haben freien Eintritt.

www.tierpark-nymphaea.de