Stimmungsvoll eröffneten die Bläser der Jägervereinigung das Waldfest beim Segelfluggelände am Jägerhaus mit ihren Hörnern. Foto: Krytzner Quelle: Unbekannt

Von Thomas Krytzner

Der Herbst zeigte sich gestern von seiner sonnigsten Seite und lockte rund 4000 Besucher zum Segelflugplatzgelände am Esslinger Jägerhaus. Dort feierte die Jägervereinigung ihr traditionelles Waldfest, das mittlerweile zum Familienfest geworden ist.

Finanzbürgermeister Ingo Rust erklärte, dass etwa ein Viertel der Gemarkung Esslingen mit Wald bedeckt ist. „Pro Einwohner sind das 184 Quadratmeter Wald.“ Und er erinnerte daran, dass der Wald zum Klimaschutz der Stadt beitrage und rege zur Erholung und für Freizeitaktivitäten genutzt werde. „Was die Jäger über das Jahr leisten, wird kaum wahrgenommen“, bedauerte Kreisjägermeister Thomas Dietz. Deshalb rief Rust die Besucher dazu auf, sich mit den Jägern auszutauschen und sich über deren Arbeit zu informieren. Die Esslinger Landtagsabgeordnete Andrea Lindlohr (Grüne) ergänzte: „Das Waldfest ist ökologisch. Jäger und andere Gruppen zeigen den Zusammenhang der Natur, der Tiere und der Pflanzenwelt.“

Die Jägervereinigung hatte gemeinsam mit einer Reihe weiterer Organisationen wie der Landesforstverwaltung, den Pilzfreunden Stuttgart und dem Bezirksbienenzüchterverein Esslingen ein buntes Programm zusammengestellt. Da konnten die Jüngsten Ponyreiten oder sich Pilze aus Holz anschauen und dabei der Pilzkunde für Eltern zuhören. Besonders gefiel den Kids jedoch die Bastelstube, wo sie verschiedene Tierspuren auf Stoffe drucken konnten. Thomas Dietz erzählte, dass das Waldfest in diesem Jahr fast ausgefallen wäre. „Die Bäume auf dem Festgelände waren vom Eichenprozessionsspinner befallen. Gerade noch rechtzeitig konnten wir von der Jägervereinigung den Schädling biologisch beseitigen.“ Dietz freute sich über die große Resonanz. „Wenn mehrere tausend Besucher zum Fest kommen, haben wir wohl vieles richtig gemacht.“ Großen Anklang fanden die angebotenen Wildgerichte. „Wir wollen, dass die Gäste verschiedene Köstlichkeiten hier probieren, die Informationsblätter dazu studieren und dann zuhause selber nachkochen“, sagte Dietz.

Da die Falkner-Vorführung abgesagt werden musste, standen Jagdhunde im Mittelpunkt. „Wir zeigen den Besuchern, was die Hunde gelernt haben und können, sehen das aber nicht als Zirkusvorführung. Es ist die Arbeit beim Jagdeinsatz, die wir vorstellen“, erklärte Dietz. Rund 70 Helfer waren seit Freitag mit dem Aufbau beschäftigt und beendeten ihren Einsatz mit dem Abbau. „Das Segelfluggelände bietet den größten zusammenhängenden Platz in der Region. Außerdem ist das Ambiente im Wald toll. Alle sind der Natur und der Jagd nah, und wir können hier alles vorführen“, erklärte Dietz die Wahl des Veranstaltungsorts. Dass sich die Jägervereinigung auf das Wetter verlassen könne, mache vieles leichter. „Bisher hat es nur in zwei Jahren am Tag des Waldfests geregnet.“