Die Teilnehmer des Trommelprojekts der Grundschule Hegensberg-Liebersbronn veranstalten ein wahres Bühnenbeben. Foto: Ait Atmane Quelle: Unbekannt

Von Karin Ait Atmane

Wie viele Menschen passen auf den kleinen Platz am Brunnen in der Hegensberger Ortsmitte? Mehr als dreihundert, wenn sie zusammenrücken. Beim Bergfest der Stadtteile Hegensberg, Liebersbronn, Kimmichsweiler und Oberhof taten die Bürger das am Wochenende im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Man aß und trank, feierte, sang und klatschte miteinander.

Über dem Dach des Feuerwehrhauses hing dicker Rauch, ein Löschwagen rückte mit Martinshorn aus. Zum Glück war es kein Ernstfall, sondern eine Schauübung, die gestern mitten in Hegensberg stattfand. Die Zuschauer konnten verfolgen, was passiert, wenn ein Notruf eingeht: Feuerwehrmänner und -frauen kommen aus allen Richtungen angefahren und gerannt, ziehen sich in Windeseile um und rücken aus. Zum ersten Mal seit langem beteiligte sich die Feuerwehr samt ihrer Jugendabteilung wieder am Bergfest. Schließlich habe man den Standort direkt in der Ortsmitte, sagte Abteilungskommandant Steffen Besemer.

Zur Vorführung trommelte Besemer das Publikum mit dem Megafon zusammen. Wahrscheinlich hätte auch die Stimme gereicht, denn die Ortsmitte ist überschaubar. Nach ihrer Neugestaltung vor einigen Jahren haben die Veranstalter das Fest vom Schulhof dorthin verlegt. Sie haben damit an Fläche verloren, aber an Gemütlichkeit gewonnen. Der kleine Platz am Brunnen, auf dem auch der Wochenmarkt stattfindet, ist beim Bergfest von Essens- und Getränkeständen eingefasst und hat mit seinen 30 Biertischgarnituren etwas von einem heimeligen Innenhof.

Am Samstagabend rückten dort etwa 250 Besucher beim Konzert der Band „Out of Fashion“ zusammen und einige fanden sogar ein Plätzchen zum Tanzen. „Es war eine fantastische Stimmung“, sagte Christoph Binder, der Vorsitzende des Vereins „Wir vom Berg“. Der veranstaltet das Bergfest alle zwei Jahre und möchte damit die Ortsmitte in den Fokus rücken, vor allem aber das Gemeinschaftsgefühl der Stadtteile stärken. „Dass alle helfen und zusammen etwas machen, das ist das Verbindende“, sagte Binder. So kam das Geschirr kam vom Grundschulförderverein, ein Zelt vom CVJM, der Strom von den benachbarten Geschäften. Die evangelische, die methodistische und die katholische Kirchengemeinde luden am Sonntagvormittag zum gemeinsamen Gottesdienst unter freiem Himmel ein.

Die vielen Kinder gaben dem Berg ein junges Gesicht. Sie ließen sich vom Zügle durch Hegensberg und Liebersbronn kutschieren und stellten einen Großteil der Vorführungen. Die Kleinsten aus den Kinderhäusern Don Bosco und Bergnest verzauberten mit ihrer Anwesenheit, die Teilnehmer des Trommelprojekts an der Schule sorgten für ein wahres Bühnenbeben und die Musikvereinsjugend aus Liebersbronn begleitete klangvoll das Mittagessen. Viele Bürger spendeten Kuchen für das Büffet und auch Geschäfte und Privatleute waren mit einem Beitrag vertreten.