Die Sporthalle des Berufsschulzentrums wird derzeit als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt.Archiv Foto: Bulgrin Quelle: Unbekannt

Momentan wird die Sporthalle des Berufsschulzentrums in Zell als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt. Wenn sie frei wird, ist sie nicht mehr für Sport nutzbar. Bisher war eine Generalsanierung vorgesehen. Gestern beschloss der Kultur- und Schulausschuss des Kreistags jedoch einstimmig, eine neue Halle zu bauen. Eine Untersuchung hatte ergeben, dass dies die wirtschaftlichere Lösung ist.

Von Klaus Harter

Knapp 5,5 Millionen Euro wird es kosten, die alte Sporthalle abzureißen und an ihrer Stelle eine neue dreiteilbare Halle zu bauen. Eine Generalsanierung wäre gerade mal 220 000 Euro billiger. Die Freien Wähler hatten beantragt, die Kosten über den gesamten Lebenszyklus der Halle zu ermitteln. Jannis Krüger von der Beratungsgesellschaft Drees & Sommer errechnete, dass sich bei einem Neubau über 43 Jahre eine Ersparnis von 320 000 Euro ergäbe, sofern der Landkreis keinen Zuschuss aus der Sportstättenförderung erhält. Fließen Fördergelder, würde sich der Kostenunterschied auf 480 000 Euro erhöhen. Krüger wies zudem darauf hin, dass eine neue Halle eine 100 Quadratmeter größere Fläche hätte als die derzeitige. Ein optimales Raumprogramm und eine höhere Energieeffizienz führte die Kreisverwaltung als weitere Vorteile eines Neubaus an.

„Es hat sich gelohnt, nochmals genauer drauf zu schauen“, sagte Martin Klein (Freie Wähler). Trotz etwas höherer Investitionskosten komme man bei einer Betrachtung des Lebenszyklus’ zu einer anderen Bewertung als bisher. Sabine Fohler (SPD) hob hervor, nun erhalte das Schulzentrum einen „zukunftsfähigen Bau“, bei dem eine größere Kostensicherheit bestehe als bei einer mit Unwägbarkeiten verbundenen Sanierung.

Der Ausschuss beauftragte die Kreisverwaltung, eine Entwurfs- und Genehmigungsplanung für den Neubau erstellen zu lassen. Der Landkreis könnte einen Zuschuss von bis zu 600 000 Euro erhalten. Die Entscheidung darüber falle im Mai oder Juni 2017. Vorher dürfe der Bau nicht beginnen. Die Verwaltung geht davon aus, dass die Halle zum Schuljahr 2019/2020 in Betrieb genommen werden kann.

Wann die Flüchtlinge aus der Halle ausziehen, konnte Landrat Heinz Eininger nicht sagen. Bei der Unterbringung habe der Landkreis noch einen Rückstand von 500 Flüchtlingen. Erst wenn für sie neue Unterkünfte stehen, könnten die Sporthallen geräumt werden. Nur die Halle auf dem Säer in Nürtingen werde wegen diverser Mängel schon vorher frei.