Im Hof hinter dem Neuen Rathaus sieht man schon die ersten Abriss-Spuren. Zum Ende der Woche verschwindet die Haltestelle. Foto: Bulgrin

Von Christian Dörmann
Während viele Esslinger im Urlaub noch dem schönen Nichtstun frönen, sind die Mitarbeiter des Esslinger Tiefbauamtes und von Baufirmen umso aktiver. Sie nutzen die verkehrsarme Zeit in der Stadt für diverse Bauarbeiten entlang der Ringstraße. So ist noch diese und nächste Woche der Weg zum Bahnhofplatz über die Berliner Straße gesperrt und hinter dem Neuen Rathaus wird die Bushaltestelle Kleiner Markt abgerissen. Dafür steht als Ersatz bereits die vergrößerte Haltestelle Alte Kelter zwischen dem Münster St. Paul und der Frauenkirche zur Verfügung.
Die Beeinträchtigungen für den Verkehr halten sich in diesen ruhigen Zeiten in Grenzen. Denn normalerweise hätte eine gesperrte Berliner Straße ganz andere Auswirkungen. Ursprünglich sollte die halbseitige Vollsperrung auf der Berliner Straße in Richtung Bahnhof schon am kommenden Freitag der Vergangenheit angehören. „Allerdings hat sich erst während der Bauarbeiten herausgestellt, dass der Aufwand größer ist als angenommen“, so Thomas Feiert, stellvertretender Leiter des Tiefbauamtes. Grund für die baulichen Aktivitäten auf der Berliner Straße zwischen den Einmündungen Martin- und der Schelztorstraße sind Erkenntnisse des Tiefbauamtes, wonach der Unterbau der Fahrbahn zu wenig tragfähig ist. Aus diesem Grund werden nun die Schottertragschicht und der gesamte Asphaltaufbau verstärkt und erneuert. Trotz der Verzögerung ist Feiert sicher, dass die Baustelle noch innerhalb der Ferienzeit verschwunden sein wird. Damit erübrigt sich dann auch die derzeitige Umleitung von der Augustinerstraße aus über die Mettinger Straße und Schelztorstraße.

Eine Fahrspur fällt weg

Einschränkungen ergeben sich durch die Arbeiten in der Berliner Straße nicht nur für die Autofahrer, sondern auch für Nutzer des Nahverkehrs. Die Bushaltestellen stadteinwärts am Schelztor, am Georgii-Gymnasium und in der Schelztorstraße bei Gebäude 9 sind entfallen. Für die Haltestelle Schlachthausbrücke stadteinwärts gibt es einen Ersatz in der Schlachthausstraße. Die Buslinie 101 fährt über die Schlachthaus-/Martinstraße zum ZOB und der restliche Linienverkehr über die Schlachthausstraße/Südtangente auch in Richtung ZOB.

An der Bushaltestelle Kleiner Markt hinter dem Neuen Rathaus laufen derweil die Vorbereitungen für den Abriss der massiven Betonkonstruktion. Schon von heute an wird der Verkehr nur noch einspurig an der Haltestelle vorbeiführen und zum Ende der Woche geht es an den Abriss. Dann verschwinden nicht nur Überdachung, Balkone und die Rolltreppe, sondern auch der frühere Kiosk und andere Gebäudeteile. Die Botenmeisterei im Hof hinter dem Neuen Rathaus gibt es schon nicht mehr. Thomas Feiert geht davon aus, dass sich die Abrissarbeiten bis Ende Oktober hinziehen werden.

Busse halten auf der Straße

Einen Ersatz für die Bushaltestelle Kleiner Markt, die dauerhaft entfällt, gibt es schon. So ist die Haltestelle Alte Kelter zwischen Münster St. Paul und Frauenkirche für den Verkehr in Richtung Sulzgries und Neckar Forum vergrößert worden. Anstatt nur für zwei gibt es dort jetzt einen Halteplatz für vier Busse. Und weil der Gehweg vorgezogen worden und dadurch die bisherige Busbucht verschwunden ist, halten die Busse jetzt auf der rechten Fahrspur. Im Tiefbauamt geht man davon aus, dass sich daraus keine größeren Probleme für den übrigen Verkehr ergeben.
Der Abriss der Haltestelle Kleiner Markt ist übrigens nur ein Vorbote für das, was vom kommenden Frühjahr an passiert. Dann fällt der Startschuss für die Sanierung der Augustinerbrücke und bis 2019 wird es dann zu starken Beeinträchtigungen für den Verkehr kommen.