Die am Dienstag in einer S-Bahn entdeckte Katze ist wohlauf. Foto: Screenshot Facebook / Patrick Ma - Screenshot Facebook / Patrick Maurer

Von Maria Krell
Esslingen/Stuttgart – Die Region Stuttgart hat einen neuen Star im Netz. Klein ist er, rotbraun und ziemlich niedlich. Ein acht Monate junger Kater hatte sich am Dienstagmorgen dazu entschieden, bei dem eisigen Wetter lieber mal die S-Bahn zu nehmen – und damit ein breites Medienecho ausgelöst.
Nachdem Fahrgast Patrick Maurer morgens ein Bild des kleinen Ausreißers auf der EZ-Facebookseite gepostet hatte, meldeten sich zahlreiche Nutzer zu Wort, die sich Sorgen um den kleinen Kater machten: Mehr als 150 000 Menschen erreichte der Artikel, über 8300 Mal wurde das Bild geliked, 1885 Kommentare bewerteten den Vorfall, 35 000 Personen teilten ihn (Stand 16.45 Uhr). Sie wollten wissen, wie es dem Kater geht, oder ob man den Besitzer schon gefunden hat. Mancher Leser fragte sich aber auch, ob „die Katze denn eine gültige Fahrkarte“ hatte. Einige glaubten auch, ihren entlaufenen Liebling auf dem Bild erkannt zu haben. Es mag vielleicht etwas überraschen, dass ein entlaufener Kater derart hohe Klickzahlen erhält. Andererseits: Wann sieht man schon mal eine Katze in einer S-Bahn?
Tatsächlich kommen solche Ereignisse aber gar nicht so selten vor, wie man meinen könnte, erzählt Lenore Völker von der Tierrettung Mittlerer Neckar. Etwa drei bis vier Mal jährlich hat allein die Tierrettung mit Katzen zu tun, die eine weite Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln angetreten sind. „So etwas kommt vor allem im Winter vor, wenn es kalt draußen ist. Arbeitet der Besitzer dann noch den ganzen Tag, suchen sich die Tiere schon mal ein warmes Plätzchen – besonders wenn es keine Katzenklappe gibt oder sie sich einsam fühlen“, erzählt Völker. Außerdem legten nicht kastrierte Tiere auf Brautschau gerne auch einen weiten Weg zurück.
Dem notorischen Ausbüxer geht es gut, seine Besitzerin hat ihn heute abgeholt. Er hat jetzt sogar eine eigene Facebook-Seite (Kater aus der Bahn).