Die Puppenspielerin Alice Therese Gottschalk unterhält bei der Geburtstagsfeier des Unternehmensnetzwerks die Gäste. Foto: Stotz Quelle: Unbekannt

Von Peter Stotz

Rund 130 Gewerbebetriebe, Dienstleister, Handwerker, Händler und Gastronomen haben ihren Sitz in der Pliensauvorstadt. 35 von ihnen sind im Unternehmensnetzwerk Pliensauvorstadt zusammengeschlossen. Der Verein wurde im Jahr 2006 im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ als Standortinitiative zur Förderung der Infrastruktur im Stadtteil gegründet. Jetzt wurde das zehnjährige Bestehen des Vereins im Mehrgenerationenhaus Pliensauvorstadt gefeiert.„Das Projekt Soziale Stadt ist eingerichtet worden, um die Pliensauvorstadt attraktiver und lebenswerter zu machen. Dazu war es wichtig, den Gewerbestandort Pliensauvorstadt zu stärken und damit auch die Unternehmen mit ins Boot zu holen“, erinnerte Frank Nürk, der Vorsitzende des Unternehmensnetzwerks Pliensauvorstadt, am Freitag bei einer Feier zum zehnjährigen Bestehen des Vereins an dessen Anfänge. Etwa 50 Besucher, OB Jürgen Zieger, Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht, Vertreter des Gemeinderats und des Bürgerausschusses sowie der Schulen und sozialen Einrichtungen im Stadtteil waren dazu im Saal des Mehrgenerationenhauses zusammengekommen.

Die 35 Unternehmen des Netzwerks wussten zu Beginn recht wenig voneinander, erzählte Nürk. Es folgte eine Phase des Kennenlernens mit gegenseitigen Besuchen und einem Informationsaustausch über Geschäftsfelder, Nöte und Erfolgsstrategien. „Daraus sind enge und freundschaftliche Kontakte entstanden. Wir pflegen gemeinsame Aktivitäten wie Wanderungen oder Museumsbesuche, organisieren Fortbildungen und Vorträge. Wir inspirieren uns gegenseitig und wir bahnen auch mal Geschäfte an“, beschrieb Nürk. Das gemeinsame Ziel der Attraktivitätssteigerung des Stadtteils als Lebensort sei durch die Förderung der sozialen Infrastruktur im Stadtteil unterstrichen worden, beschrieb Nürk. So unterstützte das Netzwerk unter anderem den Jugendtreff Makarios, die Senioreneinrichtung, das Mehrgenerationenhaus und Angebote zur Tagesbetreuung Demenzkranker. „Wir zeigen, wie gut es funktionieren kann, Arbeit und Leben an einem Ort zusammen zu bringen und zu halten und damit einen Stadtteil aufzuwerten“, sagte Nürk.

OB Zieger griff dieses „Prinzip der kurzen Wege“ auf. „Wir leben in einer Zeit, in der wir Urbanität neu definieren“, sagte er. Die Pliensauvorstadt dürfe als „geradezu prototypisches Beispiel“ für das Zusammenwirken von Arbeit und sozialem Leben gelten. Das Engagement des Unternehmensnetzwerks für dieses Zusammenspiel sei „Ausdruck für die Dynamik der Entwicklung der Pliensauvorstadt“ vom Arbeiterstadtteil mit großen infrastrukturellen Defiziten zum modernen Lebensort. „Es geht eben nicht nur um bauliche Veränderungen, sondern um die Menschen, die das Ganze mit Leben füllen, sich für das Miteinander im Stadtteil engagieren und für ihn auch stehen“, sagte Zieger.

Dass es gemeinsam besser geht, symbolisierten im Rahmenprogramm neben der Puppenspielerin Alice Therese Gottschalk die Mädchen einer Tanzgruppe aus dem Jugendtreff Makarios. Die Gruppe war aus einer Elterninitiative zur Förderung körperlicher Bewegung für Kinder entstanden und absolvierte bei der Feier ihre Premiere. Frank Nürk sagte der Gruppe zu, dass auch sie mit einer Spende des Unternehmensnetzwerks rechnen könne.