(meb) - Die Entsorgung von Verpackungsmüll wird in benachbarten Landkreisen sowie im Stadtkreis Stuttgart völlig unterschiedlich organisiert. Während man in der Landeshauptstadt und im Kreis Tübingen zwar auch auf Gelbe Säcke setzt, die Ausgabe aber verschieden handhabt, gibt es in den Kreisen Böblingen und Ludwigsburg ganz andere Systeme.

Esslingen am ähnlichsten ist das Vorgehen im Kreis Tübingen. Auch hier wird zu Beginn des Jahres je eine Rolle Gelbe Säcke an alle Haushalte verteilt. Diese soll nach Möglichkeit für das ganze Jahr reichen. Allerdings gibt es auch mehrere Stellen, an denen sich die Bürger Nachschub holen können. So fungierten die Rathäuser in den Kommunen sowie in der Regel auch die Verwaltungsstellen in den einzelnen Ortsteilen als Ausgabestellen, sagt Martina Guizetti, Sprecherin des Tübinger Landratsamtes. In der Stadt Tübingen kommt man so auf insgesamt zwölf Ausgabestellen. Beschwerden über die Reglementierung der Müllbeutel gebe es immer wieder mal, aber nicht in größerem Ausmaß, berichtet Martina Guizetti.

In Stuttgart hat man sich eine andere Lösung überlegt, um die Gelben Säcke an die Bürger zu bringen. Hier befinden sich die meisten Verteilstellen in Geschäften des Einzelhandels, etwa in Supermärkten, Bäckereien oder Apotheken. Insgesamt gibt es fast 200 Anlaufstellen in der Stadt, allein in Bad Cannstatt sind die Müllbeutel in 14 Läden sowie im Bezirksrathaus erhältlich. Außerdem sind die Gelben Säcke auch bei den Entsorgungsfahrzeugen zu bekommen, mit denen der Verpackungsmüll abgeholt wird.

Im Landkreis Ludwigsburg hingegen hat man mit dem Gelben Sack gar nichts am Hut. Hier wird der Abfall nach den Kriterien „flach“ und „rund“ getrennt. Als flach gelten dabei Papier, Karton, Plastiktüten, Kunststofffolien und Styropor. Unter rund laufen hingegen Verkaufsverpackungen der verschiedensten Materialien, also etwa Flaschen, Konservendosen, Alufolien, Schraubdeckel, Joghurtbecher oder Milchkartons.

Auch im Kreis Böblingen hat man sich für ein anderes System als den Gelben Sack entschieden. Hier setzt man verstärkt auf die Eigeninitiative der Bürger: Die Verkaufsverpackungen werden nicht bei den Leuten zu Hause abgeholt, sondern müssen direkt bei einem der insgesamt 31 Wertstoffhöfe im Landkreis abgegeben werden. Die Vorteile sind laut Abfallwirtschaftsbetrieb vor allem, dass die Abfälle nicht wochenlang zu Hause gelagert werden müssten und dass sie von den Entsorgern nicht mehr aufwendig getrennt werden müssten, weil die Bürger sie bereits in verschiedene Behälter sortierten.