Geballte Kreativität am Start: Benedikt Stegmayer, Andreas Walter, Philipp Falser, Andrea Menze, Sven Seuffert-Uzler und Alexander Kögel (von links) freuen sich auf ein facettenreiches Straßenkunstfestival. Foto: Bulgrin Quelle: Unbekannt

Von Alexander Maier

Sie zaubern und jonglieren, sie singen und musizieren, sie lesen und erzählen, sie zeigen ihre Kunstwerke und laden manchmal auch zum Mitmachen ein. Und sie alle haben nur eines im Sinn: die Esslinger Innenstadt von ihrer attraktivsten Seite zu präsentieren. Mehr als 60 Künstler unterschiedlichster Couleur haben sich am Samstag, 6. Mai, zum zweiten Esslinger Straßenkunstfestival angesagt. „Straku“ nennt sich dieses Ereignis, das die Innenstadt zwischen Postmichelbrunnen und Marktplatz, zwischen Metzgerbach, Rossmarkt und Ehnisgasse auf kreative Weise beleben möchte. Das erste Festival hat im vergangenen Jahr Lust auf mehr gemacht, diesmal setzen die Veranstalter noch einen drauf - und sie denken bereits daran, „Straku“ zur festen Einrichtung zu machen.

Das Schauspielensemble Kunstdruck, die Initiative Postmichel, die City Initiative, Stadtmarketing und Kulturamt machen sich zusammen mit einer Reihe von Sponsoren für das Projekt stark. Und alle Beteiligten sind überzeugt, dass ein Straßenkunstfestival perfekt zu Esslingen passt. „Dieser Gedanke ist sehr attraktiv und interessant für Esslingen“, findet Kulturamtsleiter Benedikt Stegmayer. „Urbanität wird nicht nur vom gebauten Raum geprägt, sondern mindestens ebenso von den Menschen und dem Leben, das sie in die Stadt bringen.“

Buntes Treiben in der City

Genau das ist das erklärte Ziel der „Straku“-Macher um Philipp Falser, der für den künstlerischen Part verantwortlich zeichnet. Zahlreiche Künstler und Artisten hat er für diesen Tag mobilisiert - viele kommen aus der Region, manche reisen sogar aus Amsterdam, Wien oder Berlin an. Da fliegen Keulen und Diabolos, da tummeln sich Marionetten und Gaukler in der Stadt, Trommler geben den Takt vor, Jugendliche aus der Region erwecken die Orte rund um den Metzgerbach mit chorischen Geschichten zum Leben, ein Architekt verleiht den Straßen und Plätzen ringsum neuen Charme. Über den Köpfen der Passanten zeigen Luftartisten ihre Kunst, und das alles wollen Andrea Menze und einige ihrer Künstlerkollegen mit ihren Arbeiten im wahrsten Wortsinn „untermalen“. Und auch das Publikum soll mitmachen, sich an den Zitat-Kärtchen der Kababum-Bäume bedienen und seine Kreativität mit eigenen Sinnsprüchen beweisen.

Andreas Walter, Sprecher der Initiative Postmichel, war bereits beim ersten „Straku“ engagiert, und er freut sich, dass sich das Festival auf Anhieb etabliert hat: „Das ist etwas Einzigartiges in der Region. Wir sind immer auf der Suche nach Besonderheiten, die uns helfen, Esslingen noch attraktiver zu präsentieren.“ Und Alexander Kögel, der Sprecher der City Initiative Esslingen, verbindet mit der zweiten Auflage 2017 die Hoffnung, „dass ‚Straku’ 2018 noch größer wird“. Dass das Festival diesmal weit über den Postmichelbrunnen hinaus Kreise zieht, lässt allerhand erwarten. Das Budget von derzeit knapp über 10 000 Euro übernehmen Händler, Stadtmarketing und Kulturamt. So wichtig wie die Finanzen findet Sven Seuffert-Uzler, der sich im Organisationsteam engagiert, auch die vielen Helfer, die das Projekt erst möglich machen. Ihr Einsatz lässt Philipp Falser bereits weiterdenken: „Daraus kann sich noch allerhand entwickeln.“