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Stuttgart (dpa) - Die Türkische Gemeinde in Baden-Württemberg nimmt in diesem Jahr erstmals aktiv am schwul-lesbischen Christopher Street Day (CSD) in Stuttgart teil. Die Gemeinde will mit dem Auftritt bei der CSD-Straßenparade am 30. Juli das in Migrantenkreisen verbreitete Tabuthema Homosexualität angehen. Es habe zwar Widerstand gegeben, sagte der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, der Deutschen Presse-Agentur. „Wir können aber als Verein, der sich gegen Diskriminierung jeder Art einsetzt, davor nicht die Augen verschließen“, betonte er in Stuttgart.
An diesem Freitag läutet die Landeshauptstadt einen zweiwöchigen CSD ein. Der CSD steht international für den Kampf um die Rechte von Homosexuelle. Die Türkische Gemeinde hofft, dass Eltern von lesbischen oder schwulen Jugendlichen dem Thema mit mehr Toleranz begegnen.
Nicht zuletzt islamisch orientierte Organisationen hätten schon Interesse gezeigt an dem eigens von der Gemeinde initiierten Politprojekt „Kultursensibel“, sagte Sofuoglu, der auch Vorsitzender der Gemeinde in Baden-Württemberg ist. Viele wüssten nicht, wie sie mit sexueller Vielfalt umgehen sollen. Die Gemeinde wendet sich mit dem Projekt an Migranten unterschiedlicher Herkunft.