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Erst ein durchwachsener Auftakt, dafür aber ein schöner Spätsommer: Die Touristiker im Südwesten sind mit der Saison 2016 bisher zufrieden. «Wir blicken bislang auf ein hervorragendes Jahr und einen guten Sommer zurück», sagte der Chef der Hochschwarzwald-Tourismus-Gesellschaft, Thorsten Rudolph. «Nach dem holprigen Start im Winter und einem leichten Einbruch im Juni kurbelte das schöne Wetter, insbesondere im August, das Tourismusgeschäft in der Region an.»

Das Wetter habe mitgespielt, neben Urlaubern seien auch viele Tagestouristen gekommen. An besonders heißen Tagen habe sich die Höhenlage ausgezahlt, viele Menschen habe es wegen der dort geringen Temperaturen in die Berge gezogen. «Derzeit erleben wir bestes Herbstwetter und freuen uns natürlich, wenn uns diese sonnenreichen Tage noch eine Weile erhalten bleiben», sagte Rudolph. Wanderer und andere Ausflügler seien im Oktober im Hochschwarzwald unterwegs. Die Herbstsaison verspreche nach dem Sommer ein gutes Geschäft für die Tourismusbranche.

Auch andere Touristenattraktionen zeigten sich zufrieden mit der Saison. Die Klosterbaustelle «Campus Galli» haben 2016 bislang 51.059 Menschen besucht - bis zum Ende der Saison im November sollen es nach dem Willen der Organisatoren noch 60.000 werden. «Wenn es gut läuft und das Wetter mitspielt, werden es vielleicht sogar noch ein paar mehr», sagt der Archäologe und Geschäftsführer Hannes Napierala in Meßkirch (Kreis Sigmaringen).

Im Vorjahr hätten sich insgesamt 48 058 Menschen die Baustelle angeschaut. «Diesen Wert haben wir bereits vor etwa einer Woche überschritten.» Die Betreiber des 2013 gestarteten Projektes wollen in Meßkirch eine ganze Stadt mit rund 45 Häusern und einer Kathedrale für 2.000 Menschen errichten - nach einem Sankt Galler Klosterplan aus dem neunten Jahrhundert und allein mit Muskelkraft.

Für die Blumeninsel Mainau am Bodensee startete das Frühjahr 2016 mit durchwachsenem und kühlem Wetter. Allerdings seien die Feiertagswochenenden sehr erfolgreich gewesen, teilte das Unternehmen mit. Allein an den vier Tagen um das Brückentag-Wochenendes mit Christi Himmelfahrt hätten rund 51.000 Gäste den botanischen Garten und den Schlosspark besucht. Er gehe davon aus, dass bis Jahresende die geplante Besucherzahl von 1,2 Millionen erreicht werde, erklärte Finanzdirektor Manfred Haunz. Im vergangenen Jahr kamen 1,215 Millionen Besucher zu dem größten Tourismusunternehmen am Bodensee.

In Ulm wiederum kletterten von Januar bis September 120.114 Besucher auf den Turm des Münsters - die Kirche selbst sahen sich nach Schätzungen bislang bis zu eine Million Menschen an. «Zur Zeit werden am Ulmer Münster die Besucherzahlen noch nicht verbindlich erfasst», sagte eine Sprecherin. Das werde sich aber 2017 ändern - im Zuge der Sanierung werde auch ein Besucherzählsystem eingeführt.