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Stuttgart (dpa/lsw) - Die Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 rufen am Samstag in Stuttgart erneut zu einer Großdemonstration auf. Die öffentliche Diskussion über das umstrittene Großprojekt ist jüngst wieder aufgeflammt, weil Berichte über weitere Kostensteigerungen über Summen von bis zu 10 Milliarden Euro die Runde machten. Die Veranstalter haben 3000 Demonstranten angemeldet. Es könnten aber bis zu 7000 werden, sagte Parkschützer Matthias von Herrmann der Deutschen Presse-Agentur.
Ein Sprecher des baden-württembergischen Verkehrsministeriums stellte klar, für das Land sei es von größter Wichtigkeit, dass gegenüber der Öffentlichkeit und gegenüber den Projektpartnern endlich umfassende Transparenz und Offenheit über den weiteren Zeitplan und die Kostenentwicklung hergestellt werde. „Das Land Baden-Württemberg hat sich klar positioniert: Wir zahlen für S 21 aufgrund der Finanzierungsverträge bis zu 930 Mio Euro, aber auch keinen Cent mehr.“
Die Linkspartei forderte Grün-Schwarz auf, „endlich Verantwortung für den Bahnknoten Stuttgart zu übernehmen und Alternativen zu S 21 zu prüfen statt mit dem Finger auf die Bundesregierung zu zeigen.“ Parkschützer von Herrmann gab sich überzeugt, dass die neue Diskussion um Mehrkosten bei dem Milliardenprojekt und mögliche Alternativen zu einer Mobilisierung geführt habe. Die Gegner des Projekts wollen erreichen, dass die Arbeiten für den unterirdischen Durchfahrtsbahnhof gestoppt werden und ein alternatives Kopfbahnhof-Projekt umgesetzt wird.
Die Bahn geht weiterhin von 6,5 Milliarden Euro Gesamtkosten für Stuttgart 21 aus. Ein Projektsprecher sagte, man bewege sich innerhalb des Finanzierungsrahmens. Zuletzt wurde unter Verweis auf Unterlagen des Bundesrechnungshofs aber über Summen von bis zu 10 Milliarden Euro berichtet.