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Stuttgart (dpa) - Der Insolvenzverwalter der untergegangenen Drogeriemarktkette Schlecker verklagt weitere ehemalige Lieferanten wegen illegaler Preisabsprachen auf Schadenersatz. Am Landgericht Mannheim und am Landgericht Stuttgart seien Klagen gegen Südzucker und verschiedene Süßwarenhersteller eingereicht worden, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters am Mittwoch. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ darüber berichtet. Die Klage am Stuttgarter Landgericht ist einem Sprecher zufolge den beteiligten Unternehmen noch nicht zugestellt worden. Auch ein Südzucker-Sprecher sagte auf Anfrage, eine Klage liege dem Unternehmen nicht vor.
Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz geht damit inzwischen in fünf Fällen gegen ehemalige Lieferanten wegen überhöhter Preise durch Absprachen vor. Die ehemaligen Schlecker-Lieferanten waren vom Bundeskartellamt und der EU-Kommission der Preisabsprache für schuldig befunden worden.
Insgesamt fordert Geiwitz von Drogerieartikel-Unternehmen, Herstellern von Waschmitteln und Kaffeeproduzenten mehr als 300 Millionen Euro. Bei Südzucker geht es Geiwitz' Sprecher zufolge um eine halbe Million Euro. Bei den Süßigkeitenherstellern müssen zunächst die Schadenersatzansprüche festgestellt werden.
Bei der Schlecker-Insolvenz im Jahr 2012 verloren etwa 25 000 Menschen ihren Job. Gläubiger forderten rund eine Milliarde Euro. Von März an steht Anton Schlecker vor Gericht. Er soll sein Vermögen auf illegale Weise vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt haben.