Mit einem Holzkreuz steht der Aalener Pfarrer Rainer Schmid am 30.08.2016 vor dem Tor des Bundeswehr-Fliegerhorsts in Büchel (Rheinland-Pfalz) . Mit der Aktion protestiert er gegen die in Büchel gelagerten amerikanischen Atomwaffen. Foto: dpa

Büchel/Aalen (dpa/lsw) - Rainer Schmid (53), Pfarrer, opfert eine Woche seines Urlaubs einem einsamen Protest: Mit einem großen Kreuz demonstriert er vor dem Fliegerhorst Büchel bei Cochem gegen Atomwaffen. „Ich stehe hier alleine von Montag bis Freitag immer von 9.00 bis 19.00 Uhr“, sagte der vierfache Familienvater am Dienstag. Nach Expertenschätzung lagern in Büchel noch 10 bis 20 US-Atomsprengköpfe, für deren Einsatz im Ernstfall die Bundeswehr „Tornado“-Kampfflieger bereit hält. Zuvor hatte der SWR über Schmids bereits dritten derartigen Protest bei Büchel berichtet.
Schmid erklärte, weltweit gebe es rund 15 800 Atomwaffen. Ein Missverständnis könne für den Einsatz einer Atombombe reichen. Ohnehin gebe es eine neue Aufrüstungsspirale. Der evangelische Pfarrer aus Aalen hat nach eigenen Worten mit seinem fast drei Meter hohen Holzkreuz mit der roten Aufschrift „Atomwaffen abschaffen - jetzt!“ schon die unterschiedlichsten Reaktionen bekommen. Diese reichten von Unterstützung mit Getränken und einem gemeinsamen Foto mit Reservisten bis hin zu dem Satz: „Pass auf, dass du nicht selbst mal am Kreuz hängst!“