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Der scheidende SPD-Landesparteichef Nils Schmid hat sich demonstrativ hinter seine designierte Nachfolgerin Leni Breymaier gestellt. «Ich bin fest davon überzeugt, dass Leni Breymaier die Richtige ist, um die SPD Baden-Württemberg in die Zukunft zu führen», sagte Schmid am Samstag beim Parteitag in Heilbronn. Er versprach Breymaier seine volle Unterstützung. Schmid mahnte aber, dass die Erneuerung der baden-württembergischen SPD nicht nur ein Austausch von Personal sein könne. So habe die Partei noch die Aufgabe der inhaltlichen Profilschärfung vor sich.

Breymaier steht in der Kritik, weil sie die frühere Juso-Vizechefin Luisa Boos als Generalsekretärin haben will. Kritiker befürchten einen Linksruck in der Parteiführung, da beide Frauen dem linken Parteiflügel angehören. Zudem wird Boos vorgeworfen, sie habe sich 2011/2012 zu wenig von Beleidigungen gegen andere Parteimitglieder in einem sozialen Netzwerk distanziert. Mit der Neuwahl des Parteivorstandes am Samstag zieht die SPD die Konsequenzen aus ihrem desolaten Abschneiden bei der Landtagswahl im März.

Angesichts der Kritik an Breymaier und Boos forderte Schmid die Partei auf, das Thema Parteiflügel beiseitezulegen und die zur Wahl stehenden Kandidaten so zu nehmen, wie sie als Person mit ihren Leistungen seien. «Mit 12,7 Prozent bei der Landtagswahl können wir es uns nicht leisten, uns auseinanderdividieren zu lassen.» Die SPD brauche einen langen Atem, um es raus aus der Opposition zu schaffen.

Die Delegierten verabschiedeten Schmid mit viel Applaus. Schmid verneigte sich. 2017 will er für den Bundestag antreten.