Protest gegen ein Pumpspeicherkraftwerk in Atdorf. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Wehr (lsw) - Der geplante Bau des Pumpspeicherkraftwerks Atdorf im Südschwarzwald stößt weiter auf Widerstand von Naturschützern. Die seit Jahren diskutierten Pläne seien eine Gefahr für die Tier- und Pflanzenwelt der Region, teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Baden-Württemberg in Wehr (Kreis Waldshut) mit.

Dort begann gestern die Anhörung der Planungsbehörde. Sie dauert nach Angaben eines Sprechers bis Ende Januar. Gegen die Pläne ist dem Landratsamt zufolge Protest von 1285 Personen und Vereinigungen eingegangen. Diese Einwände würden nun geprüft, Gegner des umstrittenen Projekts sollen zu Wort kommen. Atdorf ist neben Stuttgart 21 und der Erweiterung der Rheintalbahn eines der größten Bauvorhaben in Baden-Württemberg. Investiert werden sollen den Angaben zufolge 1,6 Milliarden Euro. Das Vorhaben stoße bei Gemeinden, Umweltverbänden und Bürgerinitiativen auf breite Ablehnung, sagte BUND-Landesgeschäftsführerin Sylvia Pilarsky-Grosch. Seltene Tier- und Pflanzenarten würden durch ein Kraftwerk zerstört, die Landschaft werde stark beeinträchtigt. Der Nutzen, etwa für die Energiewende, sei gering. Das Landratsamt als zuständige Behörde dürfe das geplante Kraftwerk daher nicht genehmigen.

Bauherrin ist die Schluchseewerke AG, ein Tochterunternehmen von EnBW und RWE. Sie will umweltfreundliche Energie für bis zu drei Millionen Haushalte speichern. Dafür sollen den Plänen zufolge zwei insgesamt 110 Hektar große Kunstseen angelegt sowie eine 75 Meter hohe Staumauer aus Beton gebaut werden. Ob die Pläne verwirklicht werden, ist ungewiss. Sie wurden bereits mehrfach verschoben.