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Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg sind in Sachen Zahngesundheit bundesweit vorbildlich. Der Südwesten hat im deutschlandweiten Vergleich die geringste Kariesbelastung, wie das Informationszentrum Zahngesundheit Baden-Württemberg am Mittwoch in Freiburg mitteilte. Nur jeder zweite Zwölfjährige im Südwesten habe einen Zahn mit Karies, der Kariesindex betrage 0,56. Der Index beschreibt, wie viele Karieszähne Kinder im Schnitt haben. Bundesweit liege er bei 0,7. Zum Vergleich: 1994 hatte jeder Zwölfjährige im Südwesten im Schnitt noch 2,4 mit Karies belastete Zähne.

«Zwei Zwölfjährige teilen sich einen kaputten Zahn», erklärte der Präsident der Landeszahnärztekammer, Udo Lenke. Dies sei ein guter Wert. Grund für die Verbesserung ist den Angaben zufolge die ausgeweitete Zahnprophylaxe in Schulen und Kindergärten.

Das Konzept der von gesetzlichen Krankenkassen finanzierten Zahnvorsorge bei Kindern und Jugendlichen habe sich bewährt, sagte Sozial-Staatssekretärin Bärbl Mielich (Grüne) zum landesweiten Tag der Zahngesundheit. In den unterschiedlichen Altersgruppen habe mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen naturgesunde Zähne. Damit befinde sich Baden-Württemberg in der europäischen Spitzengruppe.

Mielich und die Landeszahnärztekammer riefen dazu auf, neben der Vorsorge verstärkt auf die Ernährung zu achten. Obst und Gemüse seien für die Gesundheit der Zähne am besten. Nachholbedarf gebe es bei der privaten Krankenversicherung. Die beteilige sich, im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung, nicht an den Kosten der sogenannten Gruppenprophylaxe von Kindern bis zwölf Jahren.

Auch der Großteil der Erwachsenen gehe inzwischen zur Zahnvorsorgeuntersuchung, teilte die KKH Kaufmännische Krankenkasse in Mannheim mit. «Zahnarztmuffel» seien Männer. Von den Patienten, die zur Vorsorge kommen, sei nur ein Drittel männlich.