Fellbach (lsw) - Salafisten sind in Fellbach bei Stuttgart daran gehindert worden, ein Missionierungszentrum aufzubauen. Nach einer Warnung des Landeskriminalamtes (LKA) blockierte die Stadt die Ansiedlung dieses Zentrums im Fellbacher Ortsteil Oeffingen vor anderthalb Jahren mit der Änderung des Bebauungsplans, wie ein Sprecher der Stadt gestern mitteilte. Das Landeskriminalamt wollte sich nicht zu dem Vorfall äußern.

„Der Gemeinderat ist eingeschritten und hat durch eine Änderung des Bebauungsplans religiöse Versammlungen in dem betroffenen Teil des Gewerbegebiets untersagt und so die Ansiedlung verhindert“, sagte Sprecher Arnold Marhoffer.

Ermittlungen gegen Imam

Danach wollten drei Gesellschafter der EMC-Immobilien GmbH aus Kuwait im Gewerbegebiet von Oeffingen ein Produktionsgebäude für etwa 1,07 Millionen Euro aus privater Hand erwerben. Dann aber meldete sich das LKA bei Fellbachs Oberbürgermeister Christoph Palm (CDU) und warnte ihn, dass in dem Gebäude ein Dawa-Zentrum der besonders konservativen Strömung innerhalb des Islam geplant sei. EMC-Geschäftsführer soll ein Imam aus Sindelfingen sein. Gegen diesen laufen laut „Spiegel“ Ermittlungen wegen des Verdachts, eine schwere staatsgefährdende Straftat vorbereitet zu haben.

Aus dem Deal wurde jedoch nichts. Der Fellbacher Gemeinderat schritt ein und verbot strikt eine außergewerbliche Nutzung. Kirchliche, sportliche und kulturelle Nutzung sei nicht mehr erlaubt, sagte Marhoffer. „Nach dem Verbot haben wir und die Polizei schon geschaut, ob das Gebäude genutzt wird.“ Dies sei aber nicht der Fall gewesen. Das Produktionsgebäude stehe wieder zum Verkauf.