Der Tatort in Reutlingen. Foto: dpa - Archivbild dpa

Tübingen (dpa/lsw) - Im Tübinger Prozess um den tödlichen Angriff mit einem Dönermesser hat der Angeklagte neue Details preisgegeben. Er habe aus Eifersucht gemordet und die Stimme in seinem Kopf nur erfunden. Die Sprecherin des Landgerichts bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht des „Reutlinger Generalanzeigers“. Demnach hat der 22-Jährige berichtet, er habe sich am Tattag im Sommer 2016 von seiner 45-jährigen Freundin in Reutlingen getrennt, weil sie einen weiteren Liebhaber hatte. In einem Streit hinter dem Dönerimbiss, in dem beide arbeiteten, habe sie ihn und seine Mutter beleidigt.

Daraufhin sei er in den Imbiss gelaufen, habe in der Küche ein Messer geschnappt und zunächst auf einen Mann eingeschlagen. Der Angeklagte behauptete, er habe den Unbeteiligten für den Liebhaber der Frau gehalten. Daraufhin sei er in die Gasse zu seiner Freundin zurückgekehrt und habe auf ihren Kopf und ihren Hals eingeschlagen. Die Frau verblutete. Der Angeklagte hatte mehrfach behauptet, die Stimme seines Großvaters habe ihm den Mord befohlen, doch der psychiatrische Gutachter glaubte ihm nicht. Nach der neuerlichen Aussage sah der Psychiater auch keine Gründe mehr, von einer verminderten Schuldfähigkeit auszugehen. Der Angeklagte muss sich wegen Mordes und zweifachen versuchten Mordes verantworten. Ein Urteil wird am 7. April erwartet.