Der Schriftzug "Jugendhilfe Hoffmannhaus" ist im Januar 2015 auf einem Schild vor dem Kinder- und Jugendheim der Brüdergemeinde Korntal zu sehen. Foto: Archivbild dpa - Archivbild dpa

Stuttgart (dpa/lsw) - Die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in Kinderheimen der evangelischen Brüdergemeinde in Korntal soll nach einem Zerwürfnis der Beteiligten neu aufgenommen werden. Die Brüdergemeinde hat dafür zwei Mediatoren aus Frankfurt gewonnen, wie sie am Montag mitteilte. Sie versuchen demnach mit den Opfervertretern bis Ende September Grundlagen für den neuen Aufarbeitungsprozess zu erarbeiten. Vertreter der mutmaßlichen Opfer waren zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
In den Heimen der Gemeinde sollen nach Angaben der Opfervertreter zwischen 1959 und 1975 Kinder sexuell missbraucht und misshandelt worden sein. Die Brüdergemeinde geht davon aus, dass einiges davon stimmt. Im bisherigen Dialog mit den mutmaßlichen Opfern hatte es Zerwürfnisse gegeben, die Opfergruppen hatten der Forscherin, die die Aufarbeitung betreiben sollte, das Vertrauen entzogen. Daraufhin legte die Gemeinde im März den Dialog zunächst auf Eis.