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Nagold (dpa/lsw) - Der Austritt einer Chemikalie am Berufsschulzentrum in Nagold (Landkreis Calw) soll nach Angaben der Polizei ein „schlechter Scherz“ gewesen sein. Dies teilte ein Polizeisprecher am Donnerstag mit - ohne nähere Angaben dazu. Das Schulzentrum mit insgesamt rund 1500 Menschen musste am Mittwochmorgen geräumt werden, 72 Schüler und Lehrer wurden wegen Atemwegsreizungen vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.
Bei der Chemikalie handelte es sich nach offiziellen Angaben um Diallyldisulfid (DADS), das in verdünnter Form als Aroma in der Lebensmittelindustrie eingesetzt wird, oder auch zur Prodiktion von Stinkbomben verwendet wird. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung gegen zwei 17 und 18 Jahre alte Schüler. Sie stehen im Verdacht, in einem Klassenzimmer eine Glasampulle mit der Flüssigkeit DADS zum Bersten gebracht zu haben, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Über die Folgen waren sich die Schüler laut Polizei nicht im Klaren. Im Visier der Ermittler ist auch ein 17 Jahre alter Mitschüler, der das Glasgefäß besorgt haben soll. Nach Angaben der Polizei konnten inzwischen alle Verletzten die Kliniken verlassen. Der Schulbetrieb wurde Donnerstag wieder aufgenommen