Ananas lässt sich am Stück oder in Scheiben grillen. Foto: dpa

(tmn) – Fleisch und Würstchen bekommt fast jeder über der heißen Glut hin. Doch an eine Nachspeise vom Grill trauen sich eher wenige Menschen. Dabei ist das gar nicht so kompliziert.

Bratwürste und Steaks sind verzehrt, doch die Grillrunde ist damit noch nicht beendet. Die Restglut verbreitet Gemütlichkeit, genügend Wärme für ein Dessert. Einen großen Teil der Liste des süßen Grillgutes bestreiten frische Früchte. Sie lassen sich einfach und schnell grillen und überzeugen durch ihren Geschmack.
„Den Früchten wird beim Erhitzen Wasser entzogen und damit eine Konzentration des Aromas bewirkt“, sagt Andreas Bräuer von der Deutschen Grill- und BBQ-Schule in Erfurt. Besonders geeignet sind Früchte mit festem Fleisch wie Mango, Äpfel und Banane. Der Klassiker ist die Ananas. Sie kann sogar als Ganzes gerillt werden. Da Beeren, andere kleine Früchte oder Fruchtstücke leicht durch den Rost rutschen, werden sie entweder in Folie oder Schalen gepackt oder aneinander gereiht und dann aufgespießt. Damit sie nicht splittern, werden Holzspieße am besten vorher gewässert.
Das i-Tüpfelchen auf dem Grill-Obst sind Marinaden. „Eine Cantaloupe-Melone wird halbiert und entkernt, das Fruchtfleisch mit dem Kugelausstecher portioniert, in Kokosmilch oder Likör mariniert und dann in der Schalenhälfte gegart“, erläutert Silke Kobr, Kochbuchautorin aus Memmingen. Auch Rum oder Likör sowie ein Honig-Überzug bieten sich an.
Insgesamt anspruchsvoller als Früchte vom Grill sind Backwaren. „Ein sehr hilfreiches Zubehör ist da beispielsweise ein Pizzastein“, rät Kobr. Dünn ausgerollter, süßer Teig belegt mit Bananen, Äpfel, Nüssen und mit ein paar Klecksen Schokoladencreme lässt sich darauf gut backen.
Die einfachste Methode, um Kleingebäck auf den Rost zu packen, ist eine Folien-Verpackung. Bei Kindern sehr beliebt sind Mürbeteig-Torteletts, die mit leicht auseinandergerissenen Marshmallows, Nuss-Nougat-Creme und Beeren belegt sind. In Folie gehüllt brauchen die Törtchen am Rande des Grills etwa eine Viertelstunde.
Grillprofis setzen statt auf kleinteilige Verpackungen auf indirektes Grillen im geschlossenen Gerät. „Der Deckel ist der Weg zum großen Grill-Glück“, sagt Bräuer. Darunter entstehe eine Umluftwirkung, die die Grillmöglichkeiten stark erweitere. Auch Brownies oder Muffins, Obst-Crumbles oder -Pies lassen sich im geschlossenen Gerät garen.