Ein prickelndes Mineralwasser passt gut zum Steak. Foto: dpa

(tmn/red) – Zur deftigen Bratwurst oder zum gut gewürzten Steak gehört auch das passende Getränk. Ein kleiner Überblick, was man wozu am besten trinkt:

Still oder prickelnd: Wasser
Zu Gerichten vom Grill muss es nicht immer Bier oder Wein sein. Auch ein gutes Wasser kann zum kräftig gewürzten Steak schmecken. „Zum Grillen würde ich ein sehr mineralisches Wasser mit mindestens 1000 Milligramm pro Liter an Mineralstoffen empfehlen. Gut wäre es, wenn Magnesium und Kalzium dabei in einem ausgewogenen Verhältnis stünden“, erklärt der Wassersommelier Armin Schönenberger aus Riegelsberg im Saarland.
Während Schönenberger zu einem deftigen Essen ein natriumhaltiges Wasser empfiehlt, eigne sich zu einem zarten Fisch mit gedünstetem Gemüse ein „eher begleitendes, das heißt niedrig mineralisiertes Wasser“. Zudem passten Produkte mit viel Natrium, die also salzig schmecken, besonders gut nach dem Sport.

Herb oder süß: Bier
Bier ist nicht gleich Bier. „Verschiedene Arten von Malz, Hopfen und Hefe und unterschiedliche Braustile können ohne zusätzliche Zutaten vielfältige Aromen schaffen“, sagt Werner Gloßner vom Verband Private Brauereien.
Der Klassiker ist das Pils. Frisch, herb und hopfenbetont ist es das meist verkaufte Bier in Deutschland, erklärt Sandra Ganzenmüller vom Verband der Diplom-Biersommeliers. Besonders gut eignet sich Pils als Appetitanreger zur Vorspeise und passt vor allem zu leichten Gerichten wie Fisch.
Weizenbiere zeichnen sich vor allem durch den fruchtigen Geschmack aus, sagt Ganzenmüller. Außerdem sei Weizenbier besonders kohlensäurehaltig und schmecke deshalb erfrischend. Beim Weizen lässt sich zwischen kristallklarem und naturtrübem unterscheiden. Für beide gilt: „Ein Weizen ist ein Bier, für das man ein bisschen Zeit mitbringen sollte“, meint die Expertin. „Eins, das man in Ruhe aus dem Glas trinkt, nicht zwischendurch aus der Falsche.“
Weizen passt besonders gut zu scharfem Essen, wie Curry: „Die Süße mildert die Schärfe der Speise etwas ab.“
Im Bereich der Bierspezialitäten werde in Deutschland auch das IPA, das India Pale Ale, immer beliebter, erklärt Gloßner. Das Besondere bei diesem Bier, das ursprünglich aus England stammt, seien die kräftigen Hopfenaromen. Je nach Hopfensorte ließen sich Früchte wie beispielsweise Grapefruit oder Zitronen wahrnehmen oder auch grasige, heuartige Hopfenaromen, beschreibt Gloßner. Diese Hopfennoten harmonieren mit den säuerlichen, malzigen Eindrücken des Ale-Aromas.
„Eine erfrischende Alternative bietet ein Radler“, meint Ganzenmüller. Am besten mische man sich ein Radler selbst, statt zu Mixgetränken zu greifen: „Bei vielen fertigen Mischgetränken sind die Geschmackskomponenten des Erfrischungsgetränks zu extrem, und das Bier-Aroma geht verloren.“ Durch den Zuckergehalt der Limonade ist ein Mischbier außerdem keine gesunde Alternative, gibt Krehl zu bedenken. Ein guter Durstlöscher sei hingegen ein alkoholfreies Bier.

Rot oder weiß: Wein
Rotwein immer zu Fleisch, nur Weißwein zum Fisch – diese Regeln sind längst überholt. „Die Zubereitungsart des Essens ist wichtiger als die Farbe“, sagt Caro Maurer, die erste Frau in Deutschland, die den begehrten Titel „Master of Wine“ des gleichnamigen Instituts in London trägt. So empfiehlt sie zu gegrilltem Thunfisch beispielsweise einen leichten Roten, etwa einen Spätburgunder. Er passt besser als ein zarter Weißer. Einem gegrillten Steak steht hingegen durchaus auch ein körperreicher Chardonnay aus der Neuen Welt.
Bei allem, was gebraten, gegrillt, frittiert oder geräuchert wird, sollte der Wein im Barrique ausgebaut sein. „Die Aromen von Toast, Vanille, Kokos oder Speck, die sich aus der Reifung im neuen Holz ergeben können, vertragen sich gut damit“, erläutert Maurer. Intensive Aromen allerdings verlangen nach einem ebenbürtigen Partner. „Ein Gewürztraminer mit seinen Anklängen an exotische Früchte und seinen Duftnoten von Ingwer, Rosen und Zimt will es geradezu mit intensiv gewürzten chinesischen, indischen oder mexikanischen Spezialitäten aufnehmen“, sagt die Expertin. Aber auch ein Riesling, Sauvignon blanc oder ein trockener Muscat halten diesen Speisen stand.
Die westliche Alltagsküche kommt mit dezenteren Begleitern aus. Zu Soßen auf Fleischbasis passen ein Pinot, Syrah oder ein Cabernet. Leichte aromatische Speise wie vegetarische Gerichte verlangen auch einen leichteren Wein – Spargel etwa einen Sauvignon blanc.
Sind die Aromen der Speisen allerdings knifflig wie Saures oder Bitteres, dann ist Prickelndes für Maurer der ideale Mitspieler: „Die Kohlensäure von Schaumwein reinigt den Gaumen.“ Ein Glas Sekt oder Champagner dämpft beispielsweise die Bitterkeit von Radicchio, übersteht kräftige Zugaben von Meeressalz und harmoniert zu Gerichten mit Artischocken.