Ein durchdachter Heizungsaustausch braucht eine Planungsphase. Handwerker kommen auch zu Beratungsgesprächen. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

In immer mehr Wohnungen werden lebensrettende Rauchmelder installiert. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen gilt die Rauchmelderpflicht vom 1. Januar 2017 an für alle Wohnungen. Auch im Saarland läuft eine Übergangsfrist Ende 2016 aus. Damit bestehen dann ab dem neuen Jahr in elf der 16 Bundesländer Einbaupflichten auch für alte Wohnungen. Weitere Länder folgen in den kommenden Jahren. Für Neubauten gibt es die Pflicht zum Rauchmeldereinbau schon jetzt in allen Bundesländern.

„Es geht darum, Menschenleben zu retten. Deshalb sollen die Rauchmelder in den Wohnungen eingebaut werden“, sagte ein Sprecher des NRW-Bauministeriums in Düsseldorf. Die Verpflichtung ist in den jeweiligen Landesbauverordnungen geregelt. Deshalb gibt es keinen bundeseinheitlichen Stichtag und unterschiedliche Details.

Pro Tag werden in Deutschland etwa zwei Menschen dank Rauchmeldern vor dem Tod oder vor Brandverletzungen gerettet, wie eine bundesweite Medien-Auswertung des Forums Brandrauchprävention über einen Zeitraum von sechs Monaten ergeben hat. „Die Zahl der Brandtoten sinkt in Deutschland tendenziell immer weiter. Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang und der Installation von Rauchmeldern“, sagte Claudia Groetschel, Sprecherin des Forums. So seien vor 20 Jahren durch Rauch und Feuer bundesweit 714 Menschen ums Leben gekommen. Vor zwei Jahren waren 347 Brandtote zu beklagen.

Kontrolle ist schwierig

Der Verband der Feuerwehren in NRW geht davon aus, dass bisher höchstens jede zweite Wohnung im bevölkerungsreichsten Bundesland entsprechend ausgestattet ist. Mit Blick auf andere Länder, die die Rauchmelderpflicht schon eingeführt haben, hält der Verband einen Ausstattungsgrad von über 70 Prozent für erreichbar.

Eine Kontrolle dieser gesetzlichen Verpflichtung sei zwar schwierig, aber die meisten Eigentümer dürften sich daran halten. „Das ist ähnlich der Anschnallpflicht im Auto“, sagte Landesgeschäftsführer Christoph Schöneborn. Häufig wiesen auch Schornsteinfeger darauf hin, wenn keine Rauchwarnmelder sichtbar in Häusern angebracht sind.

Regelmäßige Wartung

Rauchmelder müssen regelmäßig gewartet werden. Man sollte nicht aus Angst vor Fehlalarmen auf sie verzichten. „Jedem Feuerwehrmann ist es lieber, einmal mehr in der Nacht aufzustehen, als zu spät zu kommen“, sagt die Sprecherin des Deutschen Feuerwehrverbandes, Silvia Darmstädter. „Bereits wenige Atemzüge Rauchgas können töten.“ Es sei ein Irrglaube, dass man Rauchgas im Schlaf bemerkt und aufwacht.

Rauchmelder retten Leben - aber nur, wenn sie an den richtigen Orten richtig installiert sind. Wo es ein entsprechendes Gesetz gibt, kommen die Geräte in Schlafbereiche sowie Flure, die als Rettungswege dienen. Allerdings empfehlen die Experten, alle Wohnräume damit auszustatten. Außerdem ist ratsam, auf jeden Fall in jeder Etage mindestens ein Gerät zu installieren, am besten zentral gelegen wie im Flur. In offenen Wohnräumen über mehrere Geschosse sollte es mindestens einen Rauchmelder auf der obersten Ebene geben. Die Rauchmelder sind für 60 Quadratmeter große Zimmer ausgelegt.

Da Rauch nach oben steigt, kommt der Rauchmelder am besten an die Zimmerdecke. Die Experten raten zur Raummitte oder zu einem Mindestabstand von 50 Zentimetern zu den Wänden. Wichtig ist, dass die kleinen Geräte selbst in Dachschrägen waagerecht hängen - und in Dachspitzen nicht ganz oben, sondern mindestens 30 bis 50 Zentimeter darunter. dpa

> http://dpaq.de/nJppE