Aus einem Zimmer zwei machen oder einen begehbaren Kleiderschrank abtrennen - mit einer Trockenbauwand ist das schnell erledigt. Geschickte Heimwerker benötigen dafür noch nicht einmal einen Tag.
Trockenbauwände bestehen meist aus Gips- oder Gipsfaserplatten, die auf ein Ständerwerk aufgebracht werden. Gerade Gipsplatten lassen sich leicht und sauber verarbeiten. „Dabei sind nicht nur gerade Wandformen möglich“, erklärt Swen Auerswald vom Bundesverband der Gipsindustrie in Berlin. „Auch Rundungen, Biegungen oder eine besondere Gestaltung der Lichttechnik sind leicht realisierbar.“
„Das Ständerwerk ist gewissermaßen das Skelett, an dem die Gipsplatten befestigt werden“, erklärt Robert Raschke-Kremer von der DIY-Academy in Köln. Zunächst kommt eine U-Profilschiene auf den Boden. Das Ganze wird spiegelverkehrt an der Decke wiederholt. Danach werden die Seitenteile an den Zimmerwänden angebracht - die sogenannten C-Profile. Hierbei nicht den Schalldämmsteifen vergessen. Der Rahmen kommt mit Nageldübeln und an Türpfosten mit Winkelstücken an Boden und Decke. Als nächstes werden die Ständerprofile nacheinander in die Schienen auf Boden und Decke gesteckt. An die Stelle, wo später die Tür zum neuen Raum sein soll, kommen Türsturzprofile.
Gipsplatten sind in verschiedenen Größen und Stärken auf dem Markt. Für eine stabile Zimmerwand sollten sie mindestens 12,5 Millimeter dick sein. Für feuchte Räume sind imprägnierte Gipskartonplatten geeignet, die grün eingefärbt sind. Sollen später Fliesen auf die Wand kommen, ist eine Doppelbeplankung notwendig. Bei der Montage muss der Heimwerker darauf achten, dass keine schalltechnischen Verbindungen zu Boden, Wand und Decke entstehen. Deshalb werden Abstandhalter zwischen der Beplankung und den angrenzenden Bauteilen gesetzt. Die Gipsplatten werden dann von unten nach oben aufgesetzt und jeweils an die Ständerprofile geschraubt. Wichtig ist, dass die Platten in den einzelnen Schichten versetzt angebracht werden, damit die Fugen nicht direkt übereinanderliegen. Das vermeidet Rissbildung.
Bevor auf die andere Seite Platten kommen können, müssen Leitungen und Kabel im Zwischenraum verlegt werden. Auch Löcher für Lichtschalter und Steckdosen werden jetzt gebohrt. Danach wird eine Dämmplatte zwischen Vorder- und Rückseite geschoben, die guten Wärme- und Schallschutz gewährleistet.
Die Fugen zwischen den Platten werden verspachtelt, ehe gestrichen oder tapeziert werden kann. „Es gibt eine spezielle Fugenspachtelmasse für Gipskartonplatten“, erklärt Raschke-Kremer. Danach werden auch erst noch die Anschlüsse zu Wänden, Decken und Boden mit einem Acrylat abgedichtet, damit sich Schallwellen nicht übertragen.
Für das Spachteln sollte man sich Zeit nehmen - besonders wenn die neue Wand keine Tapete, sondern einen Anstrich bekommt. Dann soll die Oberfläche besonders ebenmäßig sein. „Je sorgfältiger hier gearbeitet wird, desto besser wird das Ergebnis“, betont Beate Bliedtner vom Landesinnungsverband des Maler- und Lackierhandwerks Berlin-Brandenburg. Wem eine makellose Oberfläche wichtig ist, der sollte sogar die gesamte Platte gleichmäßig spachteln.