Die Pfosten, die den Carport tragen sollen, müssen fest in die Erde eingebracht werden. Foto: Kai Remmers Quelle: Unbekannt

Von Katja Fischer

Ein Carport ist eigentlich schnell aufgestellt. Ein paar Pfähle in den Boden, Dach drauf - und fertig ist der Unterstand fürs Auto. Doch so leicht, wie das klingt, sind Planung und Bau nicht. Dieses scheinbar einfache Projekt hat seine Tücken.

Was für Vorzüge, was für Nachteile hat ein Carport?

Im Unterschied zu einer Garage ist ein Carport ein luftiger Unterstand. Er schützt das Auto natürlich nicht vollständig vor Wind und Wetter. „Das Auto steht darin aber besser als auf einem Parkplatz unter freiem Himmel“, betont Burkhard Böttcher vom ADAC. „Denn das Dach bietet einen Schutz gegen Regen, Hagel und Schnee. Außerdem friert im Winter der Tau nachts nicht an den Scheiben fest, so dass sie am Morgen nicht freigekratzt werden müssen.“ Im Sommer ist der Wagen nicht der prallen Sonne ausgesetzt. Ein weitere Vorteil ist seine Optik: Der Carport wirke filigraner als eine geschlossene Garage, findet Corinna Kodim von Haus & Grund Deutschland. „Damit passt er sich besser in die Landschaft ein.“ Er verändert den Charakter des Grundstücks kaum. „Trotzdem ist für einen Carport meist eine Genehmigung nötig.“

Was muss ich bei einer Genehmigung beachten?

Ob diese erforderlich ist, ist in den Bauordnungen der Gemeinden festgeschrieben und in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Außerdem ist dort oft auch festgelegt, wie nah der Carport an der Grenze zum Nachbargrundstück stehen darf. Dafür sollte man das zuständige Bauamt konsultieren. „Es verlangt die Vorlage einer Flurkarte, auf der Lage und Größe des Carports eingezeichnet sind“, erklärt Kodim. Zu diesem Zeitpunkt muss der Carport schon geplant sein. Denn die Baugenehmigung gibt es nur mit aussagefähigen Unterlagen zum Standort und zur Statik. Alles komplett selbst zusammensuchen muss der Heimwerker dafür nicht: „Im Handel kann der Bauherr unter diversen Bausätzen für Carports wählen“, erklärt Michael Pommer, Trainer an der DIY-Academy in Köln. Ihr Vorteil gegenüber individuell entworfenen Carports ist, dass die statischen Berechnungen für das Bauamt gleich beiliegen.

Welche Modelle eignen sich?

Günstig sind etwa Modelle aus kesseldruckimprägniertem Weichholz. Sie sind mit Salz beschichtet und haben deshalb eine grünliche Optik. „Nach dem Aufstellen des Carports sollte das Holz von der Salzschicht befreit und lasiert werden, damit es der Witterung standhält“, erklärt Pommer. Teurer, aber auch von höherer Qualität ist astlocharmes Leimbinderholz, das besonders robust und wetterfest ist.

Wie baut man den Carport auf?

Die Pfosten, die das Dach des Carports tragen sollen, müssen fest in die Erde eingebracht werden. Die Holzbalken einfach nur in den Boden zu rammen, wäre fatal. „Sie brauchen ein solides Fundament, damit sie trocken stehen und nicht irgendwann faulen und umfallen“, erklärt Pommer. Ein Streifen- oder Blockfundament reiche aber völlig aus.

Damit die Balken sicher stehen, sind jeweils Löcher von 40 mal 40 Zentimetern in einer Tiefe von 80 Zentimetern notwendig. Diese werden mit Beton ausgegossen. U-förmige Füße verhelfen den Pfählen zu mehr Standfestigkeit. Sie kommen in den frischen Beton. „Der muss 28 Tage aushärten, bis er seine Mindestfestigkeit erreicht hat“, erklärt Pommer. Damit das Holz lange schön bleibt, sollte es nach der Montage und auch später immer wieder einmal lasiert werden. Von einer Lackierung rät er ab. „Die Lasur zieht tief ins Holz und schützt es. Lack würde nur die Poren verkleben.“