Gold und Bronze hat Thomas Rack im Sprint gewonnen. Foto: oh Quelle: Unbekannt

Bei den Europameisterschaften der Organtransplantierten und Dialysepatienten, die vor kurzem in Vantaa/Finnland stattgefunden haben, haben lebertransplantierte Athleten aus Baden-Württemberg insgesamt 19 Medaillen gewonnen. Und auch der Landkreis Esslingen war mit drei Sportlern vertreten.

Zweimal EM-Gold hat es dabei für Thomas Rack aus Filderstadt gegeben. Der 53-Jährige wurde Erster in den Laufwettbewerben über 400 Meter und 800 Meter sowie Dritter über 200 Meter. Die 50-jährige Esslingerin Monika Weidt holte Silber im Minimarathon über fünf Kilometer sowie Bronzemedaillen im Tennis Einzel und im Mixed. Erfolgreichste Baden-Württembergerin war Sarah Kornau aus Weilheim. Die 33-Jährige gewann drei Goldmedaillen im Tischtennis (Einzel, Doppel, Mixed) sowie in der Leichtathletik Bronze im Hochsprung und Silber im 200 Meter-Lauf.

Sportlerinnen und Sportler aus ganz Europa, die nach einer Organtransplantation oder als Dialysepatienten im Sport aktiv bleiben, treffen sich alle zwei Jahre für eine Woche für diese Europameisterschaft. Wettbewerbe werden in Leichtathletikdisziplinen, im Radfahren, Schwimmen, Tennis, Tischtennis und Golf, sowie in Petanque, Darts und Bowling ausgetragen. Von den etwa 470 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei der EM 2016 kamen 40 aus ganz Deutschland und sechs aus Baden-Württemberg.

„Die lebertransplantierten Athleten aus Baden-Württemberg sind eine feste Größe bei internationalen Wettkämpfen“, heißt es denn auch bei Transdia Sport Deutschland. Der Verein ist für die Zusammenstellung und Anmeldung der deutschen Mannschaften bei internationalen Wettkämpfen und für die jährlichen Deutschen Meisterschaften der Transplantierten und Dialysepatienten verantwortlich.

Die nächsten Deutschen Meisterschaften finden im Mai 2017 in Leipzig statt. Die nächsten World Transplant Games werden im Juni 2017 im spanischen Málaga ausgetragen. Mit ihrer Teilnahme wollen die transplantierten und dialysebehandelten Sportlerinnen und Sportler zweierlei zeigen: Zum einen kann jeden - auch kerngesunde Sportler - eine schicksalhafte Erkrankung treffen, durch die man von heute auf morgen nur durch eine Organtransplantation weiterleben kann.

Zum anderen kann man in dieser Lage nur durch die Bereitschaft eines Menschen, nach dem Tod Organe für eine Transplantation zur Verfügung zu stellen, den Weg in ein Leben mit Arbeit, Familie und Sport zurückfinden. Übereinstimmend sagen die transplantierten Sportler: „Respekt und Dankbarkeit für die Spender und ihre Angehörigen sind deshalb Grundpfeiler dieser Meisterschaften.“