Der Swing-Klarinettist Achim Bohlender beherrscht sein Instrument virtuos. Mit großer Musikalität entwickelt er seine Improvisationen. Foto: Stange Quelle: Unbekannt

„Don’t be that way“, die langjährige Erkennungsmelodie des Benny Goodman Orchesters hat auch das Achim Bohlender Swingtett als Eröffnungsstück für sein Programm „A tribute to Benny Goodman“ ausgewählt. Das Repertoire der Gruppe erschöpft sich aber nicht in den Stücken, die Benny Goodman, der King of Swing spielte, sondern bot einen interessanten und abwechslungsreichen Querschnitt der Musik, die berühmte Klarinettisten gespielt und komponiert haben.

So wurde mit der Ballade „Smoke gets in your eyes“ Artie Shaw zitiert, der mit seiner Gramercy Five dieses Stück aufnahm. Edmond Hall steuerte mit „Flyin‘ high“ eine flotte Nummer bei und der erdig blasende Pee Wee Russell wurde mit „Pee Wee’s blues“ gewürdigt. Schließlich reichte die Bandbreite der Gruppe auch aus, um Deep Purple in der Manier des coolen Buddy De Franco zu intonieren.

Achim Bohlender spielt sein Instrument virtuos und entwickelt große Musikalität in seinen Improvisationen. Sein geschmeidiger Ton ist warm in den tiefen und hohen Registern und bei Bedarf auch schneidend. Er beherrscht nicht nur die typischen Licks der Swing-Klarinettisten, sondern führt auch unterhaltsam durch das Programm.

Getragen wird er von einer fantastisch swingenden Rhythmusgruppe, deren Mitglieder ausgiebig Gelegenheit hatten, ihre solistischen Fähigkeiten zu demonstrieren. Gitarrist Karl Koller durfte sich besonders austoben bei „Charlie’s dream“, komponiert von Charlie Christian, der mit Benny Goodman spielte und die E-Gitarre hoffähig gemacht hat. Ein besonderes Schmankerl war sein Soloauftritt mit Peter Hortons „Kartendippler Blues“, den er gekonnt in seiner Burgenländischen Mundart sang.

Klaus Schulze spielte auf seinem herrlich singenden Bass nicht nur gezupfte Soli, sondern griff gelegentlich auch zum Bogen, etwa in „Oomph fah fah“, das mit Klarinette und gestrichenem Bass vorgestellt wurde. Harald Schwer am Piano fügte sich nahtlos in das Melodiegeschehen und dann wieder in die Begleiter-Rolle ein. Werner Braun spielte ein sauber akzentuiertes Schlagzeug und unterhielt die Jazzfreunde bestens mit einem langen und fulminanten Schlagzeugsolo über „Softly as in a morning sunrise“, bei dem die Kollegen die Bühne verließen.

Im zweiten Set wurden die Lokalmatadoren Gerhard Götz und Rolf Martin, die „zufällig“ ihre Klarinetten dabei hatten, auf die Bühne geholt. Zum großen Vergnügen der Zuhörer wurde dreistimmig der „Creole love call“ zelebriert, gefolgt von den flotten Stücken „Honeysuckle rose“ und „Perdido“.