Die Reisegruppe des Esslinger Münsters St. Paul posiert vor der in Form einer Arche gebauten Kapelle in Vorarlberg. Foto: oh Quelle: Unbekannt

Nun sind Bergstiefel, Wanderklamotten und Wanderstöcke wieder verstaut: Die diesjährigen Freizeitwochen der Esslinger Münstergemeinde St. Paul sind vorbei. Wohlbehalten und mit vielen neuen Eindrücken sind die Teilnehmer nach Esslingen zurückgekehrt. Zwar sind die Bergwelt Vorarlbergs und die Unterkunft im Gasthaus „Taube“ in Bizau dieselben geblieben, aber dennoch schwärmten die Gemeindemitglieder von der bewundernswerten und faszinierenden Schönheit der Berglandschaft Vorarlbergs.

Ein ganz neues Erlebnis aber war in diesem Jahr die Ankündigung des Vikars Horst Walter, die Reisegruppe am Ferienort zu besuchen. Eine Herausforderung war die Suche nach einem passenden Gottesdienstort: Die Esslinger wurden im Nachbarort Bezau fündig. Dort hatten sich die Bewohner des Ortsteiles Wilbinger zusammengetan und in gemeinsamer Planungs- und Aufbauarbeit eine Kapelle erbaut. Sie liegt im „Zweistromland“ zwischen dem Bezauer Ortsbach und der Bregenzer Ache, einem kleinen Überschwemmungsareal. So waren die Erbauer gezwungen, das kleine hölzerne Kapellchen auf Pfähle zu setzen. Sinnigerweise erstand der Bau in Form einer Arche mit dem Patronat: Maria, Arche des Bundes.

Wenige Tage vor dem angesetzten Gottesdienst war im Vorderen Bregenzerwald ein heftiges Gewitter mit Starkregen und Hagel niedergegangen, sodass sich die Bäche und Flüsse in Windeseile füllten und zahlreiche herniedergehende Muren die Straßen des Vorderwaldes unpassierbar machten. So bekamen die Wanderer eine anschauliche Lehrstunde über die uralte Geschichte der 40 Tage und Nächte währenden Flut, die einst den Urvater Noah zum Bau seiner Arche veranlasste.

Und auch, wenn der Aufenthalt in der Arche nicht mit einem heilbringenden Regenbogen und mit der Rückkehr einer Taube mit einem Ölzweig im Schnabel endete, waren die Teilnehmer dennoch glücklich, an diesem symbolträchtigen Ort gewesen zu sein. Der ausdrückliche Dank der Esslinger Gemeinde geht an die Bezauer Bürger, die das Kleinod vor wenigen Jahren geschaffen haben und an Vikar Walter für seinen Besuch bei der Gruppe.