(dpa) - Vielen gelten sie als Urbilder der politischen Selbstmordattentäter, sie geistern durch Romane und Filme: Um die Assassinen ranken sich finstere Legenden. Der Islamwissenschaftler Heinz Halm geht dagegen in seinem Buch „Die Assassinen. Geschichte eines islamischen Geheimbundes“ (C.H. Beck Verlag, München, 128 Seiten, 8,95 Euro) der wahren Geschichte nach. Er beschreibt die Entstehung des mittelalterlichen B undes im heutigen Iran und in Syrien aus der Geschichte des Islams. Die Terrorakte der Assassinen waren politisch motiviert. Sie galten vor allem einzelnen hohen Würdenträgern des damaligen Seldschukenreichs. Das unterscheidet die Assassinen fundamental vom heutigen IS oder Al-Kaida, mit denen sie manchmal fälschlicherweise verglichen werden. Anders als diese beiden Terrorgruppen waren die Assassinen Schiiten. In der arabischen Welt kennt man sie heute kaum noch. Für ihren bleibenden düsteren Ruhm im Westen sorgten die Kreuzritter. Für Nichtkenner des Islams ist Halms Buch nicht immer leicht zu lesen, die vielen dynastischen Verweise sind verwirrend.