Mittwoch, 23. März: Das Weibchen rupft einen Beutevogel im Kasten, Die Eier sind fast unter den Federn verschwunden. Quelle: Unbekannt

Drei Eier sind im Nest und das Wanderfalkenweibchen hat offensichtlich das Legen abgeschlossen. Letztes Jahr hatte es noch erfolglos versucht, vier Eier auszubrüten. Für uns als Zuschauer beginnt nun die wohl „langweiligste“ Phase der gesamten Brutzeit. 

Das Wanderfalkenweibchen hingegen hat die nächsten 30-32 Tage jede Menge Arbeit, zumal es offensichtlich wieder auf sich allein gestellt ist und nicht von einem männlichen Artgenossen beim Brüten unterstützt wird.

Damit sich der Embryo ungestört entwickeln kann, muss das Weibchen darauf achten, dass die Eier gleichmäßig warm bleiben. Dazu werden alle Eier mit dem Schnabel von Zeit zu Zeit gedreht, meist wird dabei auch die Sitzposition geändert.

Die Nahrungsaufnahme ist natürlich ebenfalls wichtig, dazu muss das Weibchen immer wieder neue Beute besorgen. Reststücke legt sie als Reserve an der hinteren Kastenwand ab, damit die Brutpausen möglichst kurz gehalten werden können.

Das Gelege und die Umgebung des Brutplatzes müssen auch bewacht werden. Dazu versucht das Weibchen so zu sitzen, dass sie zumindest mit einem Auge den Kasteneingang im Blick hat und fliegt ab und zu eine Runde um den Turm (das bringt wohl gleichzeitig auch Bewegung und vielleicht auch ein wenig Abwechslung).

Insgesamt scheint die Brutsaison dieses Jahr „normaler“ zu verlaufen als die letzte. Vielleicht ist das Falkenweibchen inzwischen etwas ruhiger geworden - oder die Turmfalken versuchen nicht mehr vehement „ihren“ Kasten zu verteidigen, weil sie vom letzten Jahr einen guten Ersatz-Nistplatz kennen -  oder der Terzel hilft doch im Hintergrund mit, indem er die Umgebung des Nistkastens im Blick behält und für seine Partnerin immer abholbereit Beute deponiert?

Text und Fotos: Trude Fuchs-Möbus