Der Platz am Denkendorfer Rathaus ist wie gemacht für den stimmungsvollen Weihnachtstreff. Foto: Bulgrin Quelle: Unbekannt

„Kompakt und heimelig“

Der Weihnachtsmarkt von Altbach auf dem Marktplatz bei der Ulrichs-kirche hat seit jeher familiären Charakter. „Kompakt und heimelig, ein Treffpunkt für die Altbacher in der Adventszeit“, sagt Ulrike Seifried, Vorsitzende des BdS, der den Markt organisiert. Fast ausschließlich Altbacher Vereine und Organisationen, Kindergärten und die Schule bieten an den 23 Ständen Speisen und Getränke, Basteleien, Plätzchen und Deko-Artikel an. „Alles selbst gemacht, von Altbachern für Altbacher. Jeder bringt das mit, was er am besten kann und was er gerne macht. Dann haben auch alle Spaß“, erzählt Seifried. Besonders die Jugendlichen aus den Organisationen bereichern immer wieder das Angebot mit pfiffigen Deko-Ideen und Basteleien. Auch beim Begleitprogramm wurde Wert auf das Lokale gelegt. Das Jugendorchester des Musikvereins, der Schulchor und der Posaunenchor treten auf. „Altbach ist klein genug, dass man sich kennt. Man trifft Freunde und Bekannte und verbringt ein paar Stunden zusammen. Und das soll so bleiben“, sagt Seifried.

„Zu den Wurzeln“

In Nellingen hat der Vereinsring während etlicher Jahre den Weihnachtsmarkt im Zentrum an der Halle organisiert. Jahr für Jahr wuchs die Zahl der Stände, auch kommerzielle Beschicker waren dabei. Im vergangenen Jahr wurde der Markt kurzfristig abgesagt, nachdem sich der Vereinsring nicht mehr in der Lage gesehen hatte, die Sache zu stemmen. In diesem Jahr hat der BdS Nellingen die Organisation übernommen und den Markt in den Klosterhof verlegt. „Das Ambiente mit den historischen Häusern ringsum ist wie geschaffen dafür. Nellingen hat eben immer noch dörflichen Charakter. Hier ist unser Zentrum, unser alter Ortskern, und da sollte auch der Markt sein. Wir sind also zurück zu den Wurzeln“, sagt Manuela Schiffner, Sprecherin des BdS Nellingen. 23 Stände sind rund um die Dorflinde aufgebaut worden. Vereine, Kindergärten, Schüler und Kirchengemeinden boten selbst gemachte adventliche Kleinigkeiten an. Entlang der Stände drängen sich den ganzen Tag über die Besucher, die Grasfläche mit Bänken rings um die Linde bietet einen Ruhepol. „Die Nellinger treffen sich, das ist gute Tradition“, sagt Schiffner.

„Traditionen bewahren“

Die Gemeinde Aichwald hat zum ersten Mal den Weihnachtsmarkt in Aichschieß selbst organisiert. „Das hat zuvor viele Jahre lang der BdS Aichwald gemacht. Aber der kann das personell nicht mehr leisten“, erzählt Bürgermeister Nicolas Fink. „Eine Absage kam für uns nicht in Frage. Der Weihnachtsmarkt gehört seit Jahrzehnten zu Aichschieß und wir wollten unbedingt unsere traditionelle kleine Welt erhalten.“ Die 40 Stände sind entlang der Alten Dorfstraße aufgebaut worden. Vereine, Hilfsorganisationen und Kindergärten bieten Selbstgestricktes und Holzspielzeug, Honig und Edelbrände, Wurst, Backhausbrot, Marmelade und weihnachtliche Deko an. Am Pavillon beim Alten Rathaus treten musiktreibende Vereine auf. Fink engagiert sich am Stand der Diakonie- und Sozialstation und zapft mit Geschäftsführerin Dagmar Melcher eifrig Glühwein und Punsch. Fink: „Hier ist das gute Miteinander der Vereine und der Bürger im Ort zu spüren. Wir haben eine familiäre Atmosphäre und diese Tradition wollen wir bewahren.“

„Ein ganz persönliches Flair“

„Deizisau hat mit dem Marktplatz und der Marktstraße geradezu ideale Bedingungen für einen schönen und gemütlichen Weihnachtsmarkt“, sagt Michael Falb, der Hauptamtsleiter der Gemeinde. 46 Stände stehen auf dem Platz und zwischen dem Rathausbrunnen und dem Alten Rathaus. Die Gemeindeverwaltung organisiert den Markt seit 25 Jahren. Die Zahl der Stände habe sich konstant gehalten, erzählt Falb. „Wichtig ist uns dabei, dass keine kommerziellen Anbieter dabei sind. Wir wollen nur Vereine und Anbieter aus dem Ort haben, da wir nicht zum Jahrmarkt verkommen wollen.“ So sind neben handgemachten kleinen Geschenkideen oft Speisen und Getränke im Angebot, die in heimischen Küchen hergestellt wurden. „Glühwein nach einem geheimen Spezialrezept - das gibt es nur in Deizisau“, sagt Falb. „Der Markt bleibt überschaubar, er hat ein persönliches Flair und das soll auch so bleiben. Wir pflegen das Miteinander und unser Gemeinschaftsgefühl.“

„Hier trifft man sich“

In Reichenbach organisiert die Gemeinde seit etwa 30 Jahren einen eintägigen Weihnachtsmarkt, bei dem sich die Vereine präsentieren und mit Selbstgebasteltem und einem breit gefächerten Speisen- und Getränkeangebot ihre Kasse ein wenig auffüllen. In den vergangenen Jahren war die Zahl der Anbieter allerdings stark zurückgegangen. „Die Vereine haben nicht mehr genug Ehrenamtliche zusammen bekommen, bei manchen wurde eben das Alter zum Problem“, sagte Christa Rüdinger von der Gemeindeverwaltung, die den Markt seit zwölf Jahren federführend organisiert. In den vergangenen Jahr könne man einen Generationswechsel bei den Vereinen erkennen, mit 19 Ständen sei die Zahl der Anbieter in diesem Jahr sogar spürbar nach oben gegangen. Der Markt verlagere sich zudem von den Rathausarkaden auf den Rathausplatz. „Und da ist noch genügend Kapazität und Luft nach oben“, sagte Rüdinger. Auch die begleitenden Angebote wie das Café im Rathaus und die Bastel- und Spielaktionen für Kinder seien wieder stark nachgefragt. Dazu wurde in diesem Jahr zum ersten Mal im Rathaus eine kleine Krippe aufgebaut. „Unser Markt ist immer gemütlich geblieben. Die Leute wissen: Hier trifft man sich, hier kommt man zusammen“, sagte Rüdinger. So war auch wie in den vergangenen Jahren der zentrale Glühweinausschank, an dem Bürgermeister Bernhard Richter und Mitglieder des Gemeinderats eifrig zapften, stark umlagert. Der Erlös wird dieses Mal einer Initiative gespendet, die einen historischen Brunnen im Ort restauriert hat. Er wird im kommenden Jahr im Reichenbachpark wieder aufgebaut.

„Gemütliches Beisammensein“

Der Weihnachtstreff in Denkendorf hat im Jahr 1984 mit überschaubaren sechs Ständen begonnen. Seit 2001 organisiert die Arbeitsgemeinschaft Denkendorfer Vereine den Treff auf dem Rathausvorplatz und auf einem kleinen Stück der Karlstraße. „Es ist eine stetig gewachsene Sache, die trotzdem gemütlich geblieben ist,“ sagt Walter Reber, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft. Es werde seit jeher bewusst von „Treff“ gesprochen. „Im Vordergrund steht die Geselligkeit, das gemütliche Beisammensein.“ 34 Stände haben die Vereine und Hilfsorganisationen aufgebaut. Wie schon seit Jahren sind wieder Anbieter aus der französischen Partnergemeinde Meximieux mit Wein, Wurst und Käse dabei. In diesem Jahr sind einige soziale Organisationen wie die Stiftung Jugendhilfe aktiv, zum bewährten Stamm dazu gekommen. „Das Besondere das unseren Ort und damit eben auch den Markt prägt, kann man mit unserem Motto „Miteinander - Füreinander“ gut beschreiben“, sagt Walter Reber.