Rock-for-one-World-Festival 2017 Foto: Boosz - Archivbild Boosz

Von Thomas Krytzner

Seit zwölf Jahren gibt es das Festival „Rock for one World“ (ROW). Ralf Schulz, der den Tsunami in Thailand im Jahr 2004 überlebt hatte, hatte es ins Leben gerufen. Er starb 2014. In seinem Andenken führen Klaus Wagner, Edgar Blum und Amélie Kern die Idee seither weiter.

Am vergangenen Wochenende war es wieder soweit. Die Menschen standen bereits Schlange, um Einlass ins Komma zu kriegen. Und nicht nur junge Leute wollten das Festival der Rocker und Metaller miterleben.
Moderator Klaus Wagner begrüßte Stammgäste, aber auch Neulinge und freute sich über weit angereiste Fans, wie etwa aus Frankreich. Und sie kamen in der rockigen Kluft, mit Fanshirts, mit ultralangen Haaren und vor allem mit guter Stimmung. Die engagierten Bands – die ihre Gage alle für gemeinnützige Zwecke spendeten – legten gleich richtig los. Die Band Nighttrain nahm das Publikum in ihrem Metal-Express mitnahmen. Mit vollem Tempo jagte der Zug samt kreischenden Passagieren durch die Metall-Welt.

Unverwechselbare Stimme

Wer die Kultbiker-Serie „Sons of Anarchy“ kennt, kennt auch The New Roses. Die Band lieferte den Soundtrack für die „Sons of Anarchy“-Trailer. Aber auch sonst haben die vier Rosen die Musikwelt im Griff. In der Musikfachpresse werden sie als „Rocksensation aus Deutschland“ gefeiert. Der mitreißende Sound geht unter die Haut, nicht zuletzt dank der unverwechselbaren Stimme von Frontmann Timmy Rough, der auch den Esslingern kräftig einheizte. Nicht umsonst schrieb kürzlich das größte Rock Magazin in Frankreich: „The New Roses sind die beste Hard Rock Band der Gegenwart.“
Seit mehr als 20 Jahren gibt es Hammerschmitt. Die Jungs stehen seit Gründung in der gleichen Besetzung auf der Bühne und man spürt, dass sie tief miteinander verbunden sind. Mit ihrem Sound riss die Band alle mit und zeigte, dass Hard Rock zeitlos ist.
Viel Gefallen fand im Komma vor allem Sinner. Bandleader Mat Sinner Hatte Tom Naumann und Alex Scholpp an den Guitarren und Francesco Jovian an den Drums mitgebracht. In der Rockwelt werden Sinner seit Jahren in einem Atemzug mit den Scorpions, Accept oder Helloween genannt. Mat Sinner nennt seinen Sound gerne direkt, schnörkellos und dreckig. Den Fans sind diese Adjektive egal, sie lieben den Sound und gingen am Festival im Komma so richtig ab. Übrigens: Sine Wurzeln hat Sinner in Esslingen.
Klaus Wagner, einer der ROW-Organisatoren, verkündete, dass bisher rund 90 000 Euro an Spenden zusammengekommen seien. Nun wolle man die 100 000-Euro-Marke knacken. Die Unkosten für die Technik oder die GEMA-Gebühren hatten Sponsoren übernommen. Alle Bands spielten ohne Gage. Der Erlös aus den Spenden soll an den Verein Wildwasser, an die Werkstätten Esslingen-Kirchheim (WEK) und an das „Quartier 107 Grad“ in Kirchheim gehen. So wird das Lebenswerk des ROW-Erfinders Ralf Schulz weitergeführt.