Am 22. Januar steppte bei der Hallenfasnet in Hochdorf der Bär und viele andere Wesen.

 Foto: Markus Boehr

Von Karin Ait Atmane

Ins Foyer der Breitwiesenhalle einzutreten, bedeutet an diesem Abend in eine große Menschenmenge eintauchen. Der erste Konfettiregen ist offenbar schon niedergegangen, Grüppchen drängen sich zusammen, machen Selfies und versuchen sich zu unterhalten. Die Hochdorfer Hallenfasnet hat nach 18 Jahren einige Berühmtheit erlangt. Die große Party der Dalba Hexa hat am Freitag so viele Besucher angelockt, dass die Breitwiesenhalle an ihre Grenzen kam und der Sicherheitsdienst ins Schwitzen geriet. Ob in der Musikbar oder in bei den „Partyjägern“: Die Stimmung brodelte.

An der Essensausgabe singen ein paar Gäste lauthals das Thekenpersonal an, das gut gelaunt zurück singt. Die Dalba Hexa mit ihren 130 Mitgliedern stemmen die Veranstaltung selbst, vom Aufbau über die Deko und das Essen bis hin zum Abbau. Die Helfer tragen nummerierte Dalba-Hexa-Hochdorf-Shirts, den Gästen wird mit dem Motto „Trikots aus aller Welt“ das Verkleiden leicht gemacht. Unter anderem stiefelt ein Michael Ballack durch die Halle. Wenigstens ein Narr hat den ehemaligen Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nicht vergessen.

Ein erheblicher Teil der Gäste kommt allerdings im Häs: Mehr als 50 verschiedene Zünfte seien mit Abordnungen vertreten, berichtet Uwe Danneker. Der Vorsitzende der Dalba Hexa bekam jede Menge Anfragen, was auch an dem Konzept der Hochdorfer Narren liegen kann: Sie laden bewusst nicht zu einem Brauchtumsabend ein, an dem eine Guggenmusikgruppe nach der anderen auftritt. Stattdessen sind die „Partyjäger“ aus Bregenz zum Einheizen und Stimmung machen da. Das österreichische Trio in Lederhosen hat sich schon im vergangenen Jahr bewährt. Vom Vorraum in die eigentliche Halle geht es ob der Enge und dem Gedränge im Gänsemarsch, eine Schlange bewegt sich rein, eine raus. Die „Querköpfe“, Guggenmusiker aus Winnenden, die einen der wenigen Gastauftritte an diesem Abend geben, haben alle Mühe, mit ihrem breiten Schlagwerk durchzukommen. Aber drinnen ist Platz, es wird getanzt, geschunkelt, geklatscht, bei den Partyjägern wie mit den Querköpfen, die Aug‘ in Aug‘ auf einer Ebene mit den Fasnetfans musizieren.

Das jüngere Publikum zieht es vor allem ins Untergeschoss zur Musikbar, wo ein DJ auflegt. Der Andrang ist so groß, dass der Ordnungsdienst irgendwann die Treppe blockiert. Kein leichter Job, bei 30 oder mehr jungen Leuten, die mit viel Ausdauer in einer Traube anstehen, das Getränk in der Hand. „Da ist so voll, da kommt keiner runter“, sagt einer der Security-Männer, der leicht erschöpft wirkt.

Das Konzept über zwei Stockwerke komme sehr gut an, bestätigt Birgit Weible, stellvertretende Vorsitzende der Dalba Hexa. Die Stimmung ist ausgelassen, unten wie oben. Oben wird es ebenfalls zunehmend eng, zumal mit dem Männerballett Naschkatzen aus Aalen ein weiterer Programmhöhepunkt ansteht.