Diese Wölfe sehen furchterregend aus, sind aber ansonsten ganz lieb. Foto: Krytzner Quelle: Unbekannt

Von Thomas Krytzner

Zwei Stürme haben die Altbacher an diesem Wochenende erlebt. Das Wettertief Egon fegte durch das Tal und sorgte für manchen bangen Blick. Dagegen hellte der Sturm der Narren die ernsten Mienen wieder auf. 44 Gruppen versammelten sich zum 6. Altbacher Nachtumzug, um von der Bike-Schmiede auf der Esslinger Straße bis beinahe ans andere Ortsende zu ziehen.

Altbach scheint ein magischer Anziehungspunkt für Hexen aus der Region zu sein. Da kamen die schaurig-schönen Panre-Hexa aus Esslingen, aus dem Lenninger Tal kamen Hexen angeflogen und aus Uhingen fanden die Butzbach-Hexen den Weg nach Altbach. Zur Freude der Umzugsbesucher trieben die Gestalten allerlei Schabernack und beteiligten das Publikum am Geschehen. Da griff sich eine Hexe junge Mädchen, um sie mitten auf der Straße mit Konfetti zu garnieren oder ihnen die Schuhe zusammen zu binden. Eine andere Hexengruppe drückte dem Umzug ihren eigenen Stempel auf und mancher Zuschauer trug das Zeichen dann an der Wange. Beliebt waren die Show-Einlagen. Immer wieder knallten die Peitschen und Geißeln auf der Straße. Und wenn die Hexenbesen in hohem Bogen auf die Straße flogen folgte kurz darauf die Pyramide. Ein Unterfangen, das durch die Sicht verdeckende Masken zu einem artistischen Stück wurde.

Neben den Hexen trieben auch Dämonen, Geister und Wölfe ihr Unwesen. Die Berkheimer Erlenwölfe zeigten mit ihren leuchtenden Larven, dass sie zwar gefährlich aussehen, aber im Innersten reine Kuscheltiere sind. Den Höllenwächtern aus dem Körschtal oder den Steinach-Dämonen aus Nürtingen wollten die zahlreichen Umzugszuschauer lieber nicht zu nahe treten. Das gelang aber kaum, denn diese gruseligen Gestalten gingen mit dem Publikum gern auf spaßige Tuchfühlung.

Zur Freude der kleinen Zuschauer regnete es immer wieder Bonbons und andere Süßigkeiten. Der Narrensamen beteiligte sich auch am Umzug und zeigte stolz das eigene Häs. Das Altbacher Kinderhaus Vogelwiesen erfreute mit närrischen Treiben. Bei einem Umzug dürfen die Tanzgruppen nicht fehlen. Die Damen der Tanzgarde Wäschenbeuren ernteten Beifall für ihre akkuraten Darbietungen. Mittlerweile kommt kein Umzug ohne Guggenmusik daher, auch wenn sie ursprünglich nicht zur schwäbisch-alemannischen Fasnet gehörte. Mit ihren fetzigen Melodien sorgten die Musiker dafür, dass am Straßenrand alle begannen, sich im Sambarhythmus zu bewegen. So trieben die „Rummdreibr“ die Stimmung am Straßenrand guggophonisch in die Höhe. Nach einer Stunde Nachtumzug baten die Altbacher Narren zur Fasnetsparty in die Gemeindehalle.