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Stuttgart (dpa/lsw) - Kann Moos Feinstaub aus der Luft filtern? Unweit von Deutschlands schmutzigster Kreuzung wird von Mittwoch an in Stuttgart eine 100 Meter lange und drei Meter hohe Metallwand mit Moosmatten behängt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Moos in der Lage ist, mit gesundheitsschädlichem Feinstaub belastete Luft zu reinigen. Vor allem das sogenannte Zackenmützenmoos sei besonders gut geeignet, die Schadstoffe aufzunehmen und sogar abzubauen, sagte Botaniker Martin Nebel, Moos-Experte des Naturkundemuseums in Stuttgart. Ob Moos auch ein Mittel gegen Stickoxide sein kann, dem zweiten Luftschadstoff, müsse der Versuch zeigen. „Wir brauchen jetzt ganz viele Daten.“

Zackenmützenmoos

Unter den in Deutschland verfügbaren Moosen hat sich nach Angaben von Botanikern das Graue Zackenmützenmoos als die Art erwiesen, die am besten geeignet ist, Schadstoffe wie Feinstaub elektrostatisch festzuhalten. Es könne sogar Ammoniumnitrate, die bis zu 50 Prozent des Feinstaubs ausmachen, in Pflanzenmasse umwandeln. Laut Martin Nebel, dem Moos-Experten des Naturkundemuseums Stuttgart, gibt es weltweit 20 000 Moose, in Deutschland 1200 und in Baden-Württemberg 860. Das Stadtklima sei den Landpflanzen eigentlich deutlich zu trocken und zu warm. Um seine Umweltwirkung entfalten zu können, müssten sie stets feucht gehalten werden.