Stuttgart/Berlin (dpa) - Kundgebungen, Krawalle und der Tag der Arbeit: Jedes Jahr um den 1. Mai schwirren diese Begriffe durch die Nachrichten. Wenn man Tag der Arbeit hört, kann man schon vermuten, worum es am 1. Mai geht: ums Arbeiten.

Jetzt aber bitte nicht denken, dass an dem Tag jeder arbeiten soll! Im Gegenteil: Der 1. Mai ist ein Feiertag. An Feiertagen müssen die meisten Leute nicht zur Arbeit oder in die Schule. Diesmal war das mit dem Freihaben aber egal. Denn der 1. Mai fiel auf einen Sonntag. Da haben ohnehin die meisten frei.

Für den 1. Mai rufen Gewerkschaften jedes Jahr zu Kundgebungen auf. Gewerkschaften versuchen, die Interessen bestimmter Arbeitnehmer zu vertreten. Für die Kundgebungen sind Leute auf Straßen unterwegs. Sie tragen Plakate mit sich und lauschen Reden. Dabei fordern sie zum Beispiel, dass jeder gerecht bezahlt werden sollte.

Solche Versammlungen gibt es schon lange: Seit mehr als 100 Jahren gehen Menschen in Deutschland und anderen Ländern auf die Straßen. Angefangen hat alles am 1. Mai 1886 in den Vereinigten Staaten von Amerika. Damals streikten Tausende Arbeiter. Sie wollten weniger Stunden am Tag arbeiten. In der Stadt Chicago kam es dabei um den 1. Mai sogar zu Gewalt. Drei Jahre später forderten Arbeiterführer im Land Frankreich: Der 1. Mai sollte überall auf der Welt zum Tag für mehr Rechte werden. Später wurde der Tag zum Feiertag.

Aber da war doch auch noch etwas mit Krawallen um den 1. Mai: Zu der Zeit protestieren bei uns Leute auch gegen andere Sachen. Sie sind besonders in Großstädten wie Hamburg und Berlin unterwegs. Manche legen sich mit der Polizei an und machen Krawall. Viele Menschen hoffen deshalb jedes Jahr, dass es am 1. Mai friedlich bleibt.

Für die Rubrik „Kinderleicht“ wählen wir täglich ein aktuelles Thema aus, das wir speziell für Kinder in kindgerechter Sprache erklären.