Athen/Idomeni (dpa) - Das Zeltlager steht auf einem Feld mitten im Nirgendwo. In der Nähe liegt nur das Dörfchen Idomeni. Ein paar Häuser stehen hier, es gibt einen kleinen Bahnhof. Das Zeltlager und das Dorf sind in Griechenland zu finden, direkt an der Grenze zu dem Land Mazedonien. Eigentlich leben in dem Ort nur etwa 200 Bewohner. Doch vor einiger Zeit versammelten sich hier Tausende Menschen. Die meisten von ihnen kamen aus anderen Ländern, zum Beispiel aus Syrien oder dem Irak. Sie flüchteten etwa vor Krieg oder Armut. Sie wollten in andere Länder weiterreisen. Ihr Weg führte sie nach Idomeni. Von dort ging es weiter nach Mazedonien, immer den Bahnschienen entlang. Anfang des Jahres ging es für die Menschen jedoch dort nicht mehr weiter. Politiker in Mazedonien hatten entschieden, einen Zaun zu bauen. Die Grenze war also zu. Trotzdem blieben viele Flüchtende in Idomeni. Und es entstand ein großes Lager aus Zelten. Die Zustände dort waren jedoch schlimm. Immer wieder regnete es, die Zelte standen im Matsch. Auch sonst wurden die Menschen nicht gut versorgt.

Gestern mussten viele Flüchtlinge ihre Sachen packen und Idomeni verlassen. Polizisten begannen, das Lager wegen der schlechten Zustände zu räumen. Das soll mehrere Tage dauern. Am Himmel kreisten Hubschrauber, um alles zu überwachen. Denn einige Menschen wollen lieber an der Grenze bleiben. Sie hoffen, doch noch weiterzukommen.

Manche Flüchtlinge waren aber vielleicht sogar froh, Idomeni zu verlassen. Busse brachten sie in andere Lager. Kinder und Erwachsene winkten aus den Fenstern, als sie in den Bussen wegfuhren. Sie können nur hoffen, dass sie bald an einem besseren Ort sind.

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