Wien (dpa) - „Wir sind ein gespaltenes Land!“ Das sagte gerade ein Politiker aus Österreich. Auch andere Fachleute beschreiben unser Nachbarland in diesen Tagen so oder ähnlich. In Österreich zieht sich aber kein Riss durch den Boden. Es gibt auch keine Mauer, die zwei Teile voneinander trennt. Die Experten meinen eher zwei Gruppen, die sehr unterschiedliche Meinungen vertreten. Am Sonntag gab es in Österreich eine wichtige Wahl. Dabei ging es um das Amt des Präsidenten. Die Wähler mussten sich zwischen zwei Kandidaten entscheiden. Die beiden Männer heißen Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen. Oft ist bei solchen Wahlen schnell klar, wer gewinnt. Das heißt: Deutlich mehr Menschen wollen einen der Kandidaten als Präsidenten haben.

Doch bei dieser Wahl war es anders. Nach den ersten Ergebnissen hatten die beiden Kandidaten fast gleich viele Stimmen. Gestern wurden noch die letzten Stimmen gezählt. Viele Menschen schauten gespannt auf die Ergebnisse. Vor der Wahl hatten sich die beiden Kandidaten zum Teil heftig gestritten. Auch bei den Menschen kommen sie unterschiedlich gut an. Ein Problem an dem Ergebnis ist: Etwa die Hälfte der Menschen in dem Land wird mit der Wahl unzufrieden sein. Sie hätte sich lieber den Verlierer als Präsidenten gewünscht. Auch deshalb ist oft von einer Spaltung des Landes die Rede. Der Sieger Alexander Van der Bellen hat nun eine schwierige Aufgabe. Er muss versuchen, auch auf seine Gegner einzugehen.

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