Bonn (dpa) - Stell dir vor, du hast mit jemandem aus deiner Klasse Streit. Doch irgendwann legt ihr euren Streit bei. Aber nicht nur das: Ihr setzt euch in der Schule nebeneinander, macht gemeinsam Hausaufgaben und teilt euer Pausenbrot. So ähnlich ist das in der Geschichte der EU abgelaufen. EU ist die Abkürzung für Europäische Union. Das ist ein Zusammenschluss von heute 28 Ländern.

Zuerst gab es den Zweiten Weltkrieg. Viele Millionen Menschen kamen ums Leben. Nach dem Krieg sagten die Menschen in Europa: So etwas darf nie wieder passieren! Deshalb begannen sechs Staaten damit, sich zusammenzuschließen. Sie gründeten die Montan-Union. Dabei ging es darum, Kohle gerecht zu verteilen. Der Rohstoff wurde damals vor allem in Deutschland abgebaut. Aus Kohle konnte man Stahl herstellen. Wer viel Kohle besaß, hatte viel Macht. Deshalb wollten auch andere Länder wie zum Beispiel Frankreich etwas von dem Rohstoff abhaben. Sechs Länder machten bei der Montan-Union mit. Dazu gehörte auch Deutschland. Die Sache mit der Montan-Union klappte prima. „Man dachte sich: Wenn es mit Kohle funktioniert, kann es auch in anderen Bereichen klappen“, erklärt der Europa-Fachmann Ludger Kühnhardt.

Vor 60 Jahren unterzeichneten die Staaten die Römischen Verträge. Sie werden so genannt, weil sich die Politiker damals in Stadt Rom in Italien trafen. Dabei waren Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg und die Niederlande. Mit dem Vertrag gründeten sie eine Wirtschafts-Gemeinschaft. Die Länder konnten nun Waren leichter untereinander verkaufen und handeln. Außerdem sollten die Grenzen zwischen den Staaten geöffnet werden, sodass sich die Menschen frei hin und her bewegen konnten. „Der Vertrag war ein totales Experiment. Es hätte auch schiefgehen können“, sagt der Experte. Aber es hat geklappt! So entstand die EU.

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