Erfolg bei der Bewerbung? Mit Erfahrung punkten Ältere. Foto: dpa

(tmn) – Sie sind erfahren, haben Fachwissen und sind in der Lage, in Stresssituationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Das alles spricht für die Anstellung von älteren Arbeitnehmern. Personalverantwortliche kennen diese Vorteile und sind oft dennoch skeptisch gegenüber einem Bewerber im Alter von 45 plus. Doch Vorbehalte wie mangelnde Flexibilität oder veraltete Fachkenntnisse können ältere Job-Kandidaten im Vorstellungsgespräch häufig widerlegen. Damit sie dazu überhaupt die Gelegenheit bekommen, müssen sie zunächst mit ihren Bewerbungsunterlagen überzeugen.

Grundsätzlich ist es besser, sich nicht in Papierform, sondern online zu bewerben – per E-Mail oder direkt auf dem Karriereportal des Unternehmens. Damit können Bewerber von vornherein den Vorbehalt entkräften, sie seien technisch nicht auf dem Laufenden.

In der Bewerbung selbst gilt: Das Anschreiben ist die Visitenkarte und gehört nicht in die E-Mail. Bewerber sollten es gemeinsam mit dem Lebenslauf und den Zeugnissen als PDF-Dokument anhängen. In der E-Mail genügt ein kurzer Satz, dass der Empfänger die Bewerbungsunterlagen im Anhang findet.

Auch wenn der Bewerber aufgrund seiner jahrelangen Berufserfahrung im Anschreiben vieles aufzählen könnte: Wichtig sind knappe, aber prägnante Aussagen. Im Idealfall ist das Anschreiben nicht länger als eine DIN-A4-Seite. „Ansonsten erweckt das schnell den Eindruck, ein Schwafler zu sein“, sagt Georg Theis. Er arbeitet bei der Deutschen Angestellten-Akademie Kaiserslautern und berät ältere Erwerbstätige bei der Jobsuche.

Der Lebenslauf sollte übersichtlich sein. Gerade bei älteren Bewerbern empfiehlt es sich, zuerst die beruflichen Stationen und dann die Aus- und Weiterbildungen aufzuführen, erklärt Katharina Heuer, Geschäftsführerin bei der Deutschen Gesellschaft für Personalführung.

Kommt es aufgrund der überzeugenden Bewerbungsunterlagen zu einem Vorstellungsgespräch, ist vor allem eins angesagt: selbstbewusstes Auftreten. „Ältere Bewerber müssen klar zum Ausdruck bringen, welchen Mehrwert sie dem Unternehmen bringen und an was sie das festmachen“, erläutert Kerstin Ercolino, Beraterin bei der Talent- und Karriereberatung von Rundstedt. Kandidaten über 45 sollten deshalb sicher ihre beruflichen Erfolge referieren können.

Zum Berufsleben gehören aber auch Misserfolge. Ältere Berufstätige haben sie alle schon erlebt und wissen, wo Fallen lauern. Das haben sie jüngeren Arbeitnehmern voraus. Mit Älteren spart ein Unternehmen gegebenenfalls viel Geld, weil ihnen bestimmte Fehler nicht mehr passieren. Das sollten ältere Bewerber deutlich machen.

Was Ältere Jüngeren ebenfalls voraushaben: Sie kennen in ihrer Branche eine Vielzahl von Akteuren. Wer auf Jobsuche ist, sollte solche Kontakte nutzen. Wichtig ist auch, sich in sozialen Medien zu präsentieren. Mit einem Profil bei Xing, LinkedIn & Co. haben Ältere eine gute Möglichkeit, sich mit ihren Fähigkeiten selbst zu vermarkten und so Interesse bei einem potenziellen Arbeitgeber zu wecken. Und es zeigt: Man ist noch auf der Höhe der Zeit.