Von Alexander Maier

Esslingen - Es ist ihr Job, andere Menschen zu verblüffen, und diese Kunst beherrschen „Die Unfassbaren“ ganz perfekt. Vor drei Jahren sorgte die geniale Zaubertruppe für klingelnde Kinokassen. Nun sind sie zurück, um ihr magisches Spiel weiterzuspielen. Und wieder dauert es nicht lang, bis aus dem schönen Schein der Zaubertricks knallharte Realität wird. Nach Louis Leterrier übernahm im zweiten Teil Jon M. Chu die Regie. Und auch wenn er in seiner Fortsetzung dieser spannenden Actionkomödie auf alte Tugenden setzt, erreichen „Die Unfassbaren 2“ nicht ganz die hohe Klasse des Originals.

Viele werden sich noch gut daran erinnern, wie der Magier Daniel Atlas (Jesse Eisenberg), seine Ex-Assistentin Henley (Isla Fisher), der leicht angestaubte Mentalist Merritt (Woody Harrelson) und der Trickbetrüger Jack (Dave Franco) im ersten Film ein Heldenstück hinlegten: Während einer Zaubershow in Las Vegas raubten sie vor den Augen des Publikums eine Bank in Paris aus und verteilten das Geld an die Zuschauer. Und nicht mal das FBI konnte die vier stoppen. Seither waren sie untergetaucht. Doch nun zieht es Atlas, Merrit und Jack zurück auf die Bühne - diesmal ist die mysteriöse Lula (Lizzy Caplan) an ihrer Seite. Deren Unterstützung ist auch bitter nötig, weil sich „Die Unfassbaren“ in einem riskanten Abenteuer wiederfinden.

Ein alter Bekannter schlägt zurück

Mit dem FBI-Agenten Dylan Rhodes (Mark Ruffalo) inszenieren sie einen Überraschungsauftritt, um einen korrupten High-Tech-Magnaten (Ben Lamb) in die Schranken zu weisen. Doch ihr kühner Plan fliegt auf, und um ihren guten Ruf wiederherzustellen, lassen sie sich von dem jungen Technik-Freak Walter Mabry (Daniel Radcliffe) zu einem noch waghalsigeren Coup überreden. Was sie nicht ahnen: Mabry ist der Ziehsohn von Arthur Tressler (Michael Caine), der mit der Zaubertruppe noch ein Hühnchen zu rupfen hat. Und dann ist da auch noch ihr alter Bekannter Thaddeus Bradley (Morgan Freeman), ein Meister der Zauberkunst, der im Hintergrund sein Süppchen kocht. Da ist guter Rat teuer, und Atlas und seine Crew müssen allen Trickreichtum aufbieten, um auch aus diesem Spiel als Sieger hervorzugehen.

Geschichten, in denen sympathische Typen in David-und-Goliath-Manier einem übermächtigen Gegner mit List und Tücke die Stirn bieten und damit auch noch Erfolg haben, kommen beim Publikum immer gut an. Und wenn die Geschichte dann auch noch immer neue verblüffende Wendungen nimmt, steht dem Erfolg eigentlich nichts mehr im Wege. So haben „Die Unfassbaren“ im ersten Teil weltweit in den Kinos reüssiert. Dass Teil zwei nicht ganz die Qualität des Originals erreicht, obwohl die Protagonisten meist dieselben geblieben sind und obwohl Jon M. Chu die alte Masche von Louis Leterrier munter weiterstrickt, ist nicht ganz überraschend: Was beim ersten Mal das Publikum verblüffen konnte, muss heutzutage mit jeder Fortsetzung weiter übertroffen werden. Und das ist gar nicht so einfach, weil jeder im Kinosaal bereits ahnt, dass die Filmemacher wieder mit einer Riesenüberraschung aufwarten. Und solchen Erwartungen gerecht zu werden, ist alles andere als einfach. Trotzdem bieten „Die Unfassbaren 2“ gute Kinounterhaltung mit tollen Tricks, überzeugenden Figuren und einer Geschichte, die auch diesmal Freude macht - vor allem wegen der Hauptdarsteller, die sichtlich Spaß am magischen Spiel haben.

Zauberkünstler Atlas und seine Crew kehren in leicht veränderter Besetzung zurück und müssen all ihren Einfallsreichtum aufbieten, um in der Fortsetzung der Action-Komödie „Die Unfassbaren“ erneut ihren Gegnern eine Nasenlänge voraus zu sein.