Von Doreen Fiedler

Esslingen - Rauten-Pullunder und sächsischer Dialekt sind die Markenzeichen des Komikers Olaf Schubert. Beides macht er zu Elementen seines ersten Kinofilms, der völlig überdrehten Komödie „Schubert in Love“. Zentrales Thema ist Schuberts aussichtslos erscheinende Suche nach einer Frau, die einen Nachkommen für ihn in die Welt setzen soll. Sein extrem merkwürdiges soziales Verhalten lässt die Frauen reihenweise fliehen. Olaf Schubert gilt als Wunder im Pullunder. Zunächst trat er auf Kleinkunstbühnen auf, ehe er Mitte der 90er-Jahre den Sprung ins Fernsehen schaffte. Und nun folgt das Wagnis Film.

Natürlich findet Olaf irgendwann die Richtige: Pamela (Marie Leuenberger), die allerdings wieder Reißaus nimmt, als sie erfährt, dass sie nur zur Fortpflanzung dienen soll. Treibende Kraft hinter dem Bestreben, das Geschlecht der Schuberts fortzuführen, ist „Vati“ Schubert. Mario Adorf mimt einen Professor, der in einer prächtigen Villa in Dresden residiert, Zigarre pafft und sich nach einer Herzattacke ein Krankenhauszimmer leistet, das nach Kurhotel aussieht. Zu dem „glorreichen Geschlecht“, an dessen möglichem Ende er steht, gehören irrsinnigerweise Jesus, Spartakus, Leonardo da Vinci, Beethoven und Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Nur sein Sohn passt nicht dazu.

In der ersten Hälfte reihen sich Übertreibung an Übertreibung und Fremdschäm-Moment an Fremdschäm-Moment. Im zweiten Teil drückt Regisseur Lars Büchel auf die Tränendrüse, etwa wenn Olaf seiner Pamela in einer Live-Nachrichtensendung eine Botschaft übermittelt oder er eine Bühne nutzt, um von seiner Liebe zu ihr zu singen.

Eine Handball-Kollegin von Pamela kann nicht verstehen, was diese an dem „Volltrottel“ findet. Auch im städtischen Sozialzentrum, wo Schubert als psychologischer Mitarbeiter angestellt ist, hat die Gutmütigkeit der Chefin irgendwann ein Ende: Er fliegt wegen seiner Unfähigkeit zur Empathie und verqueren Ideen zur Weltverbesserung hochkant hinaus. Sogar seine Bandkollegen, mit denen er das Musical „Der letzte Löffel“ einstudiert, um den Hunger in der Welt anzuprangern, haben irgendwann die Nase voll.

Olaf Schubert steht auf Kleinkunstbühnen, hat seine eigene TV-Sendung und tritt in der „Heute-Show“ auf. Jetzt versucht er sich an einem Kinofilm - ein Wagnis. Unterstützung bekommt er dabei von einem ganz Großen.