Von Britta Schmeis

Esslingen - Das Schmunzelmonster Elliot eroberte vor rund 40 Jahren die Herzen der jungen Kinozuschauer. Die Abenteuer des freundlichen und Feuer speienden Drachen mit dem Waisenjungen Pete wurden damals sehr charmant erzählt, was nicht allen gefiel. Nun bringt Disney das knuddelige Monster wieder auf die Leinwand, und „Elliot, der Drache“ dürfte ähnliche Reaktionen auslösen wie sein Vorgänger.

Die Geschichte dieses aufwendig animierten Abenteuers ist schnell erzählt und nimmt nur wenige Elemente aus dem Klassiker auf: Nach einem Verkehrsunfall, bei dem seine Eltern ums Leben können, irrt der kleine Pete (Oakes Fegley) alleine durch einen riesigen Wald. In seinem Rucksack hat er das Bilderbuch „Pete’s Dragon“. Tatsächlich taucht ein Drache auf, um den kleinen Jungen zu retten und ihm zum einzigen Freund und treuen Beschützer zu werden. Sechs Jahre später beginnen in der Nähe von Elliots und Petes Höhle Waldarbeiten. Pete sieht erstmals wieder Menschen. Auch die freundliche Wildhüterin Grace stößt auf ihn. Zögerlich nähert er sich ihr und folgt ihr in die nahegelegene Kleinstadt. Nach und nach berichtet er von seinem Freund Elliot, der erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Drachen aus den Erzählungen des etwas kauzigen Vaters von Grace hat. Während Grace versucht, hinter das Geheimnis des Drachens zu kommen, wittern raffgierige Holzfäller gute Geschäfte ...

Regisseur David Lowery siedelt sein Märchen in den 80er-Jahren an. Natürlich spart auch dieses Disney-Abenteuer nicht an großen Emotionen und eindrucksvollen Bildern. Grace findet in dem Jungen einen Gleichgesinnten und kommt durch ihn ihrem Vater (Robert Redford) noch näher. Als kluger Märchenonkel glaubt er an die Kraft der Fantasie. Er war dem Drachen einst begegnet, doch weil er wusste, dass ihm sowieso niemand glauben würde, erzählte er die Geschichte als Märchen. Der Plot mag etwas dünn sein, der Ausgang absehbar, die Rollen von Gut und Böse klar verteilt. Und mittendrin ein gutmütiger, animierter Drache, der sich unsichtbar machen kann, und ein Junge, der der Welt mit großer Offenheit und Ehrlichkeit begegnet. Bei all dem hochglanzpolierten Kitsch und den extrem aufwendig, aber durchaus spannend inszenierten Verfolgungsjagden funktioniert dieses Märchen. Da kann man ihm zwar Rührseligkeit und Naivität vorwerfen, doch es ist eine heile Welt, die gut tut.

Mit „Elliot, der Drache“ bringt Disney einen fast nostalgisch anmutenden Familienfilm ins Kino. Mit dem Schmunzelmonster aus dem Klassiker von 1977 hat der Protagonist einiges gemeinsam, seine Geschichte kaum.